Vom 24. Oktober bis 5. November 2014 reist eine Schülergruppe des Freihof-Gymnasiums Göppingen nach Japan, um ihre Partner an der Kitazono-Highschool in Tokyo zu besuchen. Hier könnt ihr unsere Erlebnisse und Eindrücke live mitverfolgen.
Wir freuen uns auch über Kommentare aus der Heimat.
Mittwoch, 5. November 2014
Die japanische Soap - uncut im Narita Airport!
Liebe Filmfreunde und Fernsehversessene!
Liebe Serienschauer und Werbespotfanatiker!
Die Austauschgruppe des Freihof-Gymnasiums Göppingen kommt jetzt ganz offiziell im japanischen TV!
Wir, aufgeregt und hungrig, saßen nichtsahnend in einer Ecke des Narita Airports, tranken unseren Kaffee, oder unsere heiße Schokolade, naschten Kekse und Calpis Gummi-Fuji-sans, als plötzlich Herr Noto mit einem Aufschrei auf eine Gruppe gut geschminkter japanischer Frauen zeigte, die sich kichernd ihren Weg nicht weit von uns weg durch die Stühle bahnten. Meine erste Reaktion? Verwirrung. Herr Lorenz erste Reaktion? Eine Frage.
"Muss man die kennen?"
Herr Noto erklärte uns daraufhin, dass das in Japan sehr berühmte Schauspielerinnen seien und machte auch schon daran, die Damen anzusprechen und zu fragen, um was für einen Werbespot es sich handle. Mir fiel in diesem Moment auf, dass eine aus zwei schwer bepackten Männern bestehende Armee von Kameraträgern ihr Basislager genau so aufgebaut hatte, dass wir im Hintergrund ihres Bildes saßen. Wir wären also (sollte die Aufnahme verwendet werden, versteht sich) im fertigen Produkt zu sehen.
Herr Noto kehrte mit der Neuigkeit zurück, dass das hier nicht nur ein einfacher Werbespot werden würde, sondern schon Teil einer neu erscheinenden Soap sei, die in Japan ausgestrahlt werden würde. "Mehr darf sie mir aber nicht sagen."
Wir beobachteten also die Leute bei den Dreharbeiten, machten hier und da ein paar diskrete Fotos von den Schauspielern und Angestellten (und den Kameras - wundervolle Dinger <3). Und dann bauten die Leute ihr Basislager um...
und filmten uns!
...
naja, während die Japanerinnen erst lachend, sich dann beratend, daraufhin umsehend und sich schließlich verabschiedend immer wieder an uns vorbeibewegten. Und ich muss sagen, die Leute von der Maske hätten der Blonden ein bisschen weniger blauen Lidschatten auftragen sollen... Sie war sehr (wie soll ich das freundlich beschreiben?) dramatisch (?) geschminkt, während die anderen eigentlich ganz normal aussahen. Aber vielleicht ist das auch ihr Markenzeichen? Gehört es wohl zu ihrer Rolle? Machen die das in japanischen Soaps so?
Alles Fragen, auf die wir keine Antworten haben...
Dann verschwanden die Japanerinnen (eine davon hatte übrigens die gleichen Schuhe an, wie Valerie) und die Kamera blieb stehen.
In unsere Richtung gerichtet.
Und filmte uns.
Direkt.
"Please don't look directly into the camera!"
Wird gemacht, namenloser Regisseur einer namenlosen japanischen Soap.
An diesem Punkt möchte ich mich schon einmal bei Herrn Noto bedanken, der uns die Sendung aufnimmt, sobald sie ausgestrahlt wird. Dann können wir überprüfen, ob wir wirklich drin sind!
Anscheinend läuft sie auf einem Sender, der unserem ZDF gleicht... Wir werden sehen!
Liebe Grüße
Lisa
(die jetzt endlich auch mal wieder was posten kann, da sie in Japan daheim kein Wlan hatte...)
Zum Abschied von Japan ein Blick auf den Kinkakuji
Aber dann habt Ihr immerhin (noch) einen Grund (mehr), wieder nach Japan zu reisen...
Dienstag, 4. November 2014
Von deutschsprechenden Israelis und gefrorenen Kaninchen
So, ich habe während der Fahrt von Kyoto nach Tokyo einen Blog verfasst, den ich aber demletzt auf dem Computer meiner Gastfamilie nicht mehr finden konnte. Auf meinem Handy hab ich ihn zum Glück immernoch und möchte ihn jetzt posten, weil mich das viel Zeit gekostet hat. Wir stehen jetzt gerade am Swissair Schalter in Tokyo narita, und ratet was passiert ist: Unser Flug nach Zürich hat Verspätung und den anschließenden Flug verpassen wir.
Wenigstens hat sich die freundliche Dame am Schalter sofort um einen anderen Flug in Zürich gekümmert, der mitternachts in Stuttgart ankommen soll.
Naja, wenn alles nach Plan laufen würde, wärs ja langweilig... Wir nehmen's gelassen, außerdem haben wir hier Wlan!
Wir können also die Zeit hier sinnvoll nutzen.
Und die TGGler sehen wir auch nochmal.
Also hier ist jetzt endlich mein Blogeintrag vom 28. Oktober:
Da ich finde, dass wir in diesem Reiseblog viel zu wenig über die touristischen Dinge schreiben, möchte ich euch jetzt mal erzählen, was wir heute gemacht haben.
Außer natürlich sarkastische Witze über die Lufthansa...
Wir haben diesen Morgen nach dem Frühstück in unserem Guesthouse (es gab übrigens unter anderm Milchbrötchen mit Butterfüllung, Gemüsereis, Minicrosins, Baumkuchen, Säfte und eine Suppe mit Wurststückchen, die nach Ketchup geschmeckt hat) unsere wenigen Habseligkeiten in unsere Riesenhandtaschen, grüne Minitrollis und Rucksäcke gepackt und sind losgezogen, den Nordwesten Kyotos zu erkunden.
Zuerst einmal mussten wir die richtige Buslinie finden und dort ein Tagesticket kaufen.
Was wir ziemlich schnell herausfanden:
Die Busse sprechen auch mit uns! Sobald die hintere automatische Schiebetür aufging, durch die man übrigens einstieg (und vorne beim Fahrer steigt aus und zahlt vorher, also genau andersrum wie bei uns), ertönte eine männliche oder weibliche Stimme die einen auf japanisch in einer Dauerschleife davor warnte, dass sich die Tür bald automatisch wieder schließen wird und man vorsichtig sein soll, damit man nicht eingequetscht wird
(Zumindest glaube ich, dass sie oder er das sagt).
Auch die Bushaltestellen werden alle von einer automatischen Stimme vorgelesen.
An denen, die zu einer Sehenswürdigkeit führen, Word sogar auf englisch wiederholt, was gesagt wurde.
Mit dem Bus gelangten wir also zu Kiyomizu Dera, einem sehr touristischem Tempel.
Von der Bushaltestelle liefen wir eine Straße, gesäumt mit Naschigkeiten-, Ramsch- und Keramikläden.
Nachdem wir uns den Weg durch die Menschenmassen (es gab sehr viele Schulklassen mit gelben und orangenen Mützchen, die den Tempel auch besichtigten) erkämpft hatten, gelangten wir also zur eigentlichen Hauptattraktion.
Wir mussten allerdings feststellen, dass ein großer Teil des Tempels gerade renoviert wurde und so nicht sichtbar war, aber wenigsten ein Teil konnte betrachtet werden und auch die Aussicht über Kyoto war sehr schön.
Was wir uns aber etwas spektakulärer vorgestellt hätten, waren drei 'Wasserfälle', die es dort geben sollte.
Diese waren in Wirklichkeit nur kleine Rinnsale, unter denen sich die gläubigen Touristen die Hände wuschen.
Nach der Besichtigung fuhren wir wieder mit dem Bus zum Sanjiusangendo Tempel gefahren, in dem es 33 Stauen von buddhistischen Gottheiten mit goldenen Beschützern mit 100 Armen zu bestaunen gab.
Am Hauptbahnhof kehrten wir dann das erste Mal in ein Restaurant ein, in dem wir übten, Stäbchen richtig zu halten und beim Essen in keine Fettnäpfchen zu treten.
Nun ja, ich hoffe, wir bekommen den Ausländerbonus, wenn wir etwas in unseren Gastfamilien falsch machen.
Nach dem Essen besetzten wir Ausländer (mittlerweile wussten wir wenigsten, wie man ein Tagesticket kontrollieren lässt, was am Anfang nämlich für eine kleine Schlange im Bus gesorgt hat) wieder einen Bus, um zum goldenen Tempel, dem Kinkakuji zu gelangen.
Wir saßen bestimmt eine dreiviertel Stunde im Bus, und machten einige Erfahrungen mit einem seltsamen japanischen Jungen...(mmmmh, schmeckt die Scheibe und der Haltegriff lecker)
Nachdem wir zwei Haltestellen zu weit gefahren waren und mit einem Bus in die andere Richtung wieder zurückgefahren waren, war es leider schon fast dunkel und der Tempel am zumachen.
Wir gelangten also nach der Suche nach dem Eingang des Parks zumindest bis zu einer Treppe die gerade abgesperrt wurde.
Das einzige, was Herr Lorenz vom Tempel gesehen hat, war nun also der Kühlschrankmagnet, den er sich an einem der Tage davor gekauft hat.
Wir haben es ja zumindest versucht, den Tempel auch in Großformat zu sehen...
Nach dem erfolglosen Ausflug ging es also wieder zurück zum Guesthouse, in dem wir noch etwas Gepäck hatten, das wir nicht den ganzen Tag mit uns herumtragen wollten (Lisa hätte sonst nur noch eine Schulter).
Natürlich ging es dann wieder mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Ein paar Haltestellen nach uns stiegen ein paar pensionierte Ausländer (Israelis, wie wir später erfahren sollten) in den Bus ein.
Der eine Herr wollte sich neben eine japanische junge Frau setzen, die alleine auf einem der kleinen Doppelsitzen saß. Sie machte ihm allerdings keinen Platz, woraufhin ich mich also, großzügig und gutherzig, wie ich bin (nein Spaß, der Herr hatte einen Gestock und hätte sonst wahrscheinlich ein Riesen Trara um diesen Platz gemacht), opferte und ihm meinen engen Platz zwischen Elena und einer anderen jungen Japanerin, die ihren Rock so neben sich ausgebreitet hatte, dass Elena, Franziska und ich uns auf der Bank sehr zusammenkuscheln mussten. Lachend nahm er den Platz an und wir kamen ins Gespräch.
Wir erfuhren also, dass er und seine Frau aus Israel stammten und also wir ihm berichteten, dass wir von Germany stammten, zeigte er auf einen Mann vor uns, der gemeinsam mit ihm in den Bus eingestiegen war und sagte, dass dieser Deutsch spreche.
Wir hatten also in einem japanische Bus einen deutschsprechenden Israeli kennengelernt.
Dieser und seine Frau haben 5 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet. Zufälligerweise auch noch in Stuttgart.
Als wir ihm von Göppingen erzählten, antwortete er, dass die Universität dort sehr gut sei. Wir unterhielten uns die weitere Busfahrt über unsere Reisen und erfuhren, dass das englisch sprechende Paar auch schon Mal Urlaub im Schwarzwald gemacht hatte.
Das einzige, was ich über Israel wusste, war, dass meine Mutter als zwölfjährige alleine dorthingeflogen war, weil eine Schulfreundin dort hingezogen war. Deren Mutter war Französin und ihr fehlte die französische Küche sehr.
Deshalb wurde meine Mutter als Kind beauftragt, ihr ein gefrorenes Kaninchen aus Deutschland mitzubringen, da man das in Israel nicht im Supermarkt kaufen konnte.
Um es kurz zu fassen, diese Busfahrt war für mich sehr unterhaltsam.
Wieder am Bahnhof machten wir Mädels uns über die Geschäfte dort her, während es sich Herr Lorenz in einem Café gemütlich machte, denn wir hatten noch etwas Zeit vor der Abfahrtszeit des Nachtbusses nach Tokyo.
Wir aßen Grüner-Tee-Eis und Dounats und besuchten den Skywalk, der ganz oben über der großen Halle des Bahnhofgebäudes verlief und bewunderten die Aussicht über die Straßen und den Kyototower.
Wir sitzen nun in einem gemütlichen pinken Reisebus und Herr Lorenz versucht, den Kopf möglichst geschützt von meinem Bildschirmlicht zu schlafen.
Ich mach mal lieber das Handy aus, damit er schlafen kann und ich noch etwas Notakku für Tokyo übrig hab, denn mein Ladekabel und Adapter sind ja im Koffer, der immernoch nicht aufgetaucht ist...
Gute Nacht und liebe Grüße, Valerie
Schmatzschlürfer und Schnodderschniefer
So gilt es im Allgemeinen in Japan als ein Gipfel der Unhöflichkeit, sich im Beisein anderer die Nase zu schnäuzen. Das Hochziehen des Schnodders ist hingegen völlig normal und in jeder Situation angebracht. Man stelle sich einen Europäer inmitten einer winterlichen, überfüllten japanischen U-Bahn vor: Stille (vom konstanten Gezwitscher der E-Vögel und Ansagerinnen einmal abgesehen), und etwa im Takt von 5 Sekunden wird geschnieft und geschnupft, dass es einem die Ohren kräuselt. In Japan völlig normal und keineswegs unhöflich, wie auch das Ignorieren niesender Menschen, denn ein "Gesundheit!" existiert nicht.
Damit sind wir auch schon bei der generellen U-Bahn-Etikette. Völlig in Ordnung sind das Gähnen ohne vorgehaltene Hand und bei vollen UBahnen/Bussen das kommentarlose, energische Hineindrängen anderer, um selbst noch Platz zu finden. Inakzeptabel sind hingegen das Telefonieren (auch bei uns ja eher nervig, aber geduldet), das Nicht-Abwarten-Können, bis alle Aussteigenden auch wirklich draußen sind, ehe man einsteigt (bei uns wohl mal so, mal so) und schon gleich gar nicht das Ignorieren der Wartereihen, die an Busbahnhöfen und vor jeder U-Bahn-Tür auf dem Boden aufgezeichnet sind und die regelbewussten Japaner zum gesitteten Umgang mit einander ermahnen.
In Restaurants beweist das schmatzende Schlürfen der Suppennudeln, dass es einem schmeckt, zudem soll man damit sich und anderen noch mehr Appetit machen. Eher unschicklich ist es dagegen, sein eigenes Weinglas einzugießen oder nachzuschenken; schnell könnte man so für einen Säufer gehalten werden. Stattdessen füllt die Bedienung das Glas und die Sitznachbarn schenken einander nach.
Und auch in der Schule herrschen andere Umgangsformen. So sind Minicomputer und Handy überall gesehen, auch Decken für die Beine sind nicht ungewöhnlich, und wie schon berichtet, ist es sogar völlig normal, dass während der Stunde der ein oder andere Schüler schläft.
Ein Toilettenbesuch während der Stunde oder jegliche flapsigen Kommentare gegenüber dem Lehrer scheinen jedoch nahezu undenkbar.
Alles in Allem merkt man bereits an dieser Handvoll Beispiele, dass wir auch unsere noch so selbstverständlich scheinenden Normen nicht als allgemeingültig verabsolutieren sollten.
Und damit müssen wir uns leider auch schon wieder verabschieden vom Land der aufgehenden Sonne und des ewigen Lächelns. Es war eine schöne Zeit und der Abschied fällt uns schwer...
So sagen wir nicht sayōnara, sondern itte-kimasu: Wir gehen, aber kommen wieder!
Montag, 3. November 2014
7, 5, 3 - SCHIESST!
Hier in Tōkyō ist dafür natürlich der Meiji-Jingu als größter Schrein ein beliebtes Ziel und Hintergrundmotiv. Unterstrichen wird dessen feierliche Atmosphäre noch durch die zahlreichen Blumenstände (Chrysanthemen als Symbol des tennō, des Kaisers, sind besonders beliebt) und am heutigen Tag gab es zudem auch eine landwirtschaftliche Ausstellung.
Parallel zu diesen friedfertigen Aktivitäten pflegte man heute aber auch alt-japanisches Brauchtum in Form diverser (Kampf-)Sportarten. So gab es durch verschiedene Dōjōs Vorführungen mit der Naginata (eine Art hölzerner Speer) sowie in Jūdō und Aikodō (beides Arten von Ringkampf), Kendō (Schwertkampf) und Kyūdō (Langbogenschießen). Besonders eindrucksvoll jedoch, auch durch die exotischen, jahrhundertealten Kostüme, waren vor allem das Bogenschießen zu Pferde sowie die Vorführung früher Pulverschusswaffen mit Lunte - der Lärm dieser Vorführung war unbeschreiblich!
Auf den Fotos sieht man übrigens, dass der ältere selbst aus dem Liegen sicher zu schießen vermag, während sein Kampfgenosse sein Schwert ins Erdreich rammt, um es als Stativ für den nächsten Schuss zu nutzen.
Immer habe ich die Balance bewundert, die Japan zwischen uralter Geschichte und hypermoderner Technik zu halten versteht. Und erst gestern Abend/Nacht hatte ich eine interessante Unterhaltung mit meiner Gastmutter auf Englisch (sie ist Übersetzerin) und sie beschrieb, dass mit jeder nachwachsenden Generation die Kluft zwischen Traditionsbegeisterten und die Traditionen Ablehnenden immer größer werde. Sicher ist dies in vielen Ländern so, aber Japan hat in beide Richtungen doch Extreme aufzuweisen (ältestes Kaiserreich der Welt vs. Führungsrolle in Sachen technischer Innovation), was die Vereinbarkeit der beiden Pole immer schwieriger werden lässt.
Umso wichtiger erscheint es, dass an Tagen wie dem heutigen die Geschichte wieder ins Bewusstsein der jungen Japaner gerückt wird und dass man dank eines Austausches wie des unseren durch fremde Augen auch mal einen frischen Blick auf die eigene Heimat und ihre Traditionen zu werfen vermag.
Samstag, 1. November 2014
gruselgrinsende Damen, suspekte Herren
Schöne Frauen als Werbeträger sind ja auch in Deutschland bekannt. In Japan aber müssen die Damen oft nicht nur gut aussehen, sondern auch noch eine weitere Qualifikation mitbringen: Grinsen. Auf den meisten Plakaten lächelgrinst die Japanerin zwar übertrieben freundlich, dadurch aber auch etwas unheimlich, erst recht nach dem fünften oder sechsten dieser Plakate in Folge nebeneinander.
Nun stellt sich die Frage, ob es denn nicht auch Männer als Werbefiguren gibt? Doch, schon, vor allem natürlich bei technischen Produkten, insgesamt aber viel seltener als Frauen. Die Männer zeigen sich in Japan öfter auf ganz anderen Plakaten, aber seht selbst...
EngPaniTsch: Begegnungen der denkwürdigen Art
Während in jedem noch so winzigen Schrein Kyōtos die Bediensteten recht gut Englisch verstanden, hat uns ausgerechnet am Heian-Schrein, mit dem größten torii von ganz Kyōto, die Souvenirdame nur geantwortet: "No shipiikingu Ingirisu!" (frei aus dem Japanenglischen: No speaking English) und sich einfach weggedreht. Schade eigentlich, aber manch ein Japaner hat auch totale Panik, grammatische Fehler zu machen. Ergo sagt man statt etwas womöglich Falschem lieber gar nichts.
Ein Japanisch-Erlebnis fand unweit des Bahnhofs von Kyōto statt. Hier fragte ich einen sich augenscheinlich langweilenden Polizisten: "Kyōto-eki he kochira ii desu ka?" (=Ist das der richtige Weg zum Kyōto-Bahnhof?) Die Reaktion des Polizisten war jedoch nur ein etwas gezischtes "ashi, ashi!" (=Bein,Bein!) Was er uns mit dieser wenig hilfreichen Antwort mitteilen wollte, blieb uns, selbst auf Nachfrage bei japanischen Deutschlehrern, leider schleierhaft.
Schließlich gab es auf dem Weg zum Nachtbus Kyōto-Tōkyō eine sehr interessante Begegnung im Stadtbus: In unser deutsches Gespräch schalteten sich zwei Herren aus Israel ein, die allerdings fließend Deutsch sprachen und sogar unsere Stuttgarter Heimatgegend kannten. Wie herzerwärmend ist es doch, in der Fremde so unerwartet auf freundliche, mitteilsame Germanophone zu treffen!
Hier gibt's noch mehr zu sehen
Freitag, 31. Oktober 2014
Orte der Besinnung: Klo und Bad
Das japanische private WC ist ein Rückzugsort, ja, eine Oase der Behaglichkeit:
Eigens für diesen Ort stehen Pantoffeln bereit (die diesen Ort genauso wenig verlassen dürfen, wie man mit gewöhnlichen Hauspantoffeln an den Füßen hinein darf),
dazu eine weiche, Frottee-gepolsterte Sitzfläche,
eine elektronische Bedienung mit Sprachausgabe,
natürlich ein integriertes Bidet,
zuguterletzt ein Raumbedufter, welcher durch das beim Spülgang nachfließende Wasser automatisch befeuchtet wird.
Alles in allem: Wer würde sich hier nicht wohler fühlen als auf einem deutsch-pragmatischen KLO?
Das japanische o-furo ist auf den ersten Blick einem deutschen Bad nicht unähnlich, aber eben nur auf den ersten Blick: Hier wäscht man sich, bevor man in die Wanne steigt!
Zuerst wird eingeseift, Haare gewaschen usw.; dazu ist der Platz vor der Wanne wie eine Dusche mit Abfluss ausgestattet. Danach heißt es sich gründlich abduschen (denn die ganze Familie nutzt über mehrere Tage dasselbe Badewasser), ehe man sich endlich in die abgedeckte Wanne mit dem 42° warmen Wasser gleiten lässt und... entspannt!
So lassen sich dann die Strapazen des Alltags wunderbar vergessen.
Erste Eindrücke aus Gastfamilie und Schule
Mein Unterrichtstag begann an diesem Morgen mit Weltgeschichte. Ich mag zwar Geschichte, doch war diese Stunde etwas langweilig, da ich nichts verstand außer einzelne Ländernamen. Anschließend ging es weiter mit Englischunterricht, wobei ich auch da den Eindruck hatte, das der Lehrer mehr japanisch als englisch sprach. Danach kamen die zwei Musik Stunden von denen die anderen bereits berichteten. Die Ergänzung meinerseits: das Instrument hieß "Shamisen" und ist traditionell für Japan.
Am Nachmittag waren wir dann shoppen in Ikebukuro, wie auch Valerie und Janica bereits erwähnten. Nachdem wir dann gemeinsam "italienisch" essen waren ging es endlich nach hause. Heute, an dem 31. Oktober, begann der Tag mit einem leckeren Spiegelei und natürlich mit Misosuppe und Reis als Frühstück. Nach dem Gedränge in der Bahn, das mich ja nun nicht mehr überraschte, startete die Schule mit dem Fach Politik. Danach gab es noch einmal Weltgeschichte und dann kam der Deutschunterricht, der sehr Spaß machte. Am zweiten Tag wurden auch die Klassenkameraden meines Austauschschülers etwas gesprächiger. Vorallem freuten sie sich riesig, wenn sie merkten, dass ich es verstanden habe und auch noch antwortete. Einige schenkten mir auch Süßigkeiten (ich gehe mal davon aus, das Halloween dazu der Anlass war) und wollten Fotos machen. Insgesamt sind alle sehr freundlich und sympathisch und vorallem hilfsbereit! Während dem Unterricht fiel mir auch auf, das die Schüler tatsächlich manchmal halb schlafend da liegen. Auch die Unterrichtsmethode scheint anders zu sein: während bei uns der Unterricht meist mit Wortmeldungen, Gruppenarbeit oder anderem gestaltet wird, wird hier die Tafel vollgeschrieben, vielleicht noch etwas dazu erklärt und das wars. Wortmeldungen gibt es so gut wie gar nicht und jeder schreibt nur von der Tafel ab. Doch in Sachen wie zu spät kommen oder Handybenutzung sind die japanischen Lehrer viel lockerer.
Ich bin gespannt auf die nächsten Tage:-)!
Oyasumi nasai! Viele Grüße Elena
Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel
Japaner sind immer freundlich, höflich und benehmen sich gut? Das es auch hier Ausnahmen gibt haben wir in den letzten Tagen immer wieder erlebt.Aber die vielen positiven Erlebnisse zeigen, dass diese Ausnahmen eben doch nur Ausnahmen sind.
Den ersten unfreundlichen Japaner haben wir neben uns im Flugzeug nach Osaka getroffen.Wir saßen im Mittelgang in der Notausgangsreihe, dadurch hatten wir relativ viel Platz vor uns. Die Stewardessen nutzten diesen Platz aus und liefen ab und zu mal dort vorbei. Soweit so gut, aber wehe ein Japaner oder anderer Fluggast aus einer anderen Reihe versuchte durch die Reihe zu gehen! Dann streckte der Japaner die Beine aus, damit der Eindringling keine Chance hatte durchzukommen. Gab er oder sie trotzdem nicht auf, diskutierte er solange bis sie endlich aufgaben und den nächsten Gang benutzten.
Oh und dann war da natürlich der Junge im Bus. Wir saßen nichts ahnend in einem Bus mitten in Kyoto, da steigt ein Junge in Schuluniform ein. Plötzlich fängt er während der Fahrt an, die Haltestangen, die Scheibe und die Griffe abzulecken und zu küssen. Wir fanden das alle ziemlich seltsam und eklich, die Japaner schien es aber nicht zu stören, zumindest zeigten sie es nicht.
Auch sehr ungewöhnlich für uns war ein im Nachhinein sehr freundlicher Mann. Wir wollten ein Foto machen und holten dafür unsere Kamera aus dem Rucksack. Auf einmal schnappte er sich die Kamera und lief ein Stück weiter nach hinten. Er rief: I take a picture, Japanese picture!. Erst da wurde uns klar, dass er nur ein Bild von uns machen wollte;) Die meisten Japaner sind aber wirklich sehr freundlich und überraschen uns immer wieder positiv. Angenehm sind vor allem die immer freundlichen Verkäufer in den Geschäften. Egal ob sie im Stress sind oder nicht, sie bemühen sich und packen zum Beispiel die Sachen immer schön ein. Sehr süß fanden wir auch die Betreiber unseres Guest Houses in Kyoto. Bei unsere Abreise standen sie solange an der Tür und haben gewunken bis wir zu weit weg waren um sie zu sehen. Ausländern winken die Japaner sowieso gerne. Zum Beispiel standen wir am Straßenrand als ein Bus neben uns hielt. Darin war eine Schulklasse, die sofort anfing uns zu winken. Wir winkten natürlich zurück, das freute sie sehr und auch sie hörten nicht auf zu winken bis sie uns nicht mehr sahen.
Also, schneidet euch ein Stück von den Japanern ab und winkt mehr! :P
Viele Grüße
Franziska
Von Riesenshampoos, Hausschuhen und Matchaeis
Der Pinguin fährt auf der Melone
Die Rede ist von der SUICA (super-urban intelligent card), die einem im Großraum Tokyo die bargeldlose Nutzung von U-Bahn und Bussen sowie das Einkaufen in Konbinis (preiswerten, kleinen Supermärkten) ermöglicht.
Wer sonst außer Japanern würde eine Karte für den Öffentlichen Personennahverkehr "Wassermelone" taufen und (warum auch immer) einen Pinguin als Maskottchen darauf setzen? Etwas abgefahren, aber dafür total kawaiiiiiiii. ^_^
Dazu passend auch die japanischen Warnhinweise:
Nimmt man sich wirklich in Acht davor, mit der Hand nicht in der sich öffnenden UBahn-Tür hängen zu bleiben, wenn das Warnschild SO aussieht?!?
Ergänzung von einem Parisreisenden (Lorenz Manthey):
Also ich war gerade in Paris und da gibt es auch die netten Häschen in der Metro, die ihre Finger zwischen die Türen stecken und sich weh tun. Haben das etwa die vielen japanischen Touristen von Paris nach Japan mitgebracht? Oder sind das urtypische, zivilisationsübergreifende mythische Figuren? Auf alle Fälle: Alte Hasen machen so etwas nicht!
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Tokyo
Die letzten beiden Tage waren zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
Nach der Fahrt mit dem Nachtbus von Kyoto nach Tokyo, waren wir erstmal, nachdem die ganzen Läden endlich aufgemacht haben, shoppen.
Sofern man das so nennen kann.
Anscheinend bin ich zu groß für Japan ;)
Schlussendlich habe ich genau eine (!) Hose gefunden, die mir gepasst hat.
Bei Oberteilen sah es allerdings nicht viel anders aus...
Nach unserer kleinen Shoppingtour sind wir zur Kitazono High School.
Nach einer kleinen Führung durch das Schulgebäude, in dem ich mich auf Grund meines miserablen Orientierungssinns sofort verlaufen würde, sollten wir uns vorstellen.
Mit viel Improvisationstalent, das wir spätestens seit unserer Ankunft hier in Japan haben, hat alles funktioniert.
Nach der kleinen Empfangszeremonie haben wir uns alle auf den Heimweg gemacht.
Bei mir heißt das:
Von der Schule zum Bahnhof, eine Station nach Ikebukuro, mit ner anderen weiter, nochmal umsteigen uns zu guter Letzt ca 10 Minuten laufen.
Morgens um 6 Uhr begann dann der heutige Tag für mich.
Also aufstehen, anziehen, frühstücken etc und dann los zum Zug.
Um 8.30 Uhr beginnt der Unterricht mit 10 Minuten beim "Hauslehrer", was in etwa unserem Klassenlehrer entspricht. Alles organisatorische wird geklärt und heute "durften" Valerie und ich ums vorstellen.
Irgendwie haben wir unsere drei kleinen Sätzchen, die Lisa uns für die Eröffnung beigebracht hat, zusammenbekommen.
Der Unterricht war an sich wie jeder andere bei uns in Deutschland auch.
Allerdings schlafen ein paar der Schüler wirklich und/oder kommen zu spät.
Für uns, die wir ja kein Wort verstanden haben, war es recht langweilig.
(Für mich zumindest. Dafür hab ich jetzt angefangen, mich mit meiner Deutschlektüre intensiv auseinander zu setzen.)
Wobei die dritte und vierte Stunde Musikunterricht war.
Wir haben ein japanisches Instrument gelernt (wie auch immer es hieß) und gesungen.
Den Nachmittag habem wir dann, nach einem leckeren Mittagessen (bei mir selbst gemachtes Bento *-*) mit Kikuno in Ikebukuro verbracht und waren ein bisschen Shoppen.
Mitbringsel Teil eins ist damit schon für mich erledigt.
Nachmittags/Abends waren wir dann im Goethe Institut.
Dort haben wir viel über deren Arbeit zum Thema kultureller und sprachlicher Austausch erfahren und durften auch nochmal unsrere Stadt und unsere Schule vorstellen.
Nachdem alles zu Ende war sind wir noch zusammen essen gegangen.
So hat dann ein weiterer schöner, aber anstrengender Tag hier in Tokyo geendet.
In dem Sinne:
Oyasumi nasai.
(^-^)7
Janica
Montag, 27. Oktober 2014
Von Norberts, Bundestagshühnchen und einer Kofferodyssee
Wir haben gerade vom Flughafen einen Anruf erhalten, dass die Koffer noch nicht gefunden wurden.
Mittlerweile tun uns die armen japanischen Flughafenangestellten, die sehr hilfsbereit sind und sich bestimmt schon durch die halbe Welt der Fluggesellschaften mit einem geradeso ausreichendem Englisch telefoniert haben, ziemlich leid.
Es liegt einfach nicht in ihrer Macht, uns zu helfen, wobei sie das doch so gerne möchten. Denn das Problem liegt höchstwahrscheinlich bei der "besten Fluggesellschaft der Welt"...
Ich meine, es gibt viele Orte, an denen sich die Koffer gerade befinden könnten:
Als erstes in Stuttgart, wobei das am unwahrscheinlichsten ist, da das die Lufthansa bestimmt noch hinbekommen hat. So viel ist denen glaub ich noch zuzutrauen.
Also sind sie mindestens bis Frankfurt gekommen. Naja, mit etwas Verspätung zwar, aber immerhin, daran war ja der Nebel schuld, da kann Lufthansa nichts dafür (leider, wir würden uns gerne deswegen über diese aufregen...).
Nun stellt sich die große Frage, was dann geschehen ist.
Zur Erinnerung:
Eigentlich sollte es mit Lufthansa nach Osaka gehen, aber den Flug haben wir ja verpasst.
Vielleicht sind sie also ohne uns nach Japan geflogen? Aber dann wären sie ja schon da gewesen, als wir ankamen...
Es geht also weiter:
Hat die Lufthansa unsere Koffer sonst wo verschlampt?
Oder (was wir für viiiieeel unwahrscheinlicher halten) ist das Gepäck beim Flug mit Turkish Airlines von Frankfurt nach Istanbul oder von dort nach Osaka verloren gegangen?
Wir haben also drei Strecken, auf denen unsere Koffer verschwunden sein könnten.
Das heißt drei Länder (Deutschland, Türkei und Japan) und zwei Fluggesellschaften, die dafür verantwortlich sein könnten (zu 99% Lufthansa!).
Momentan sitzen wir in unserem süßen Sechsbettzimmer im Guesthouse Ga-Jiun in Kyoto und überlegen, wie wir am besten Ersatzkleidung und Badutensilien auftreiben, um nicht eine Woche lang in den gleichen Klamotten rumzulaufen.
Was uns auch sehr ärgert, ist, dass unsere ganzen Gastgeschenke, die wir mit Engelsgedult, Kreativität und wunderschönen Geschenkpapierchen eingepackt haben, jetzt weg sind.
Wir kommen also ohne Gepäck und Geschenke zu unseren Gastfamilien nach Tokyo.
Das ist einerseits gut, da man in Tokyo ja bekanntlich sehr bedrängt lebt und man so keinen großen Hartschalenkoffer in die Wohnung zwängen muss.
Andererseits haben wir uns sehr viel Mühe mit den Geschenken gemacht und es wird ja auch von uns erwartet, dass wir etwas mitbringen...
Nun ja, man wird bestimmt Verständnis für unsere Unhöflichkeit aufbringen und uns verzeihen.
Wir haben uns inzwischen dafür entschieden, über diese Kofferodyssee-Geschichte zu lachen und es nicht mehr so ernst zu nehmen, denn 6 verbitterte Japanaustauschler hätten sich sonst ihre ganze Reise verhagelt (das heißt, Lufthansa hätte sie verhagelt).
Es ist schließlich viel spektakulärer, wenn wir später erzählen, was für eine komplizierte Reise wir und die Koffer hatten, als nur zu erwähnen, dass wir gestern (am 26.10)
den
-Heian Jingu Schrein
-Okazaki Jinja Schrein (Häschen, wie süüß...)
-Eikan-do Tempel
-Otojo Jinju Schrein
-Fetsugaku no michi (Philosophenpfad)
-Ginkakuji Tempel
-Chionji Tempel
-Yoshida Schrein
und den Kumano Schrein
besichtigt haben.
Mal ganz ehrlich, wir können nicht behaupten, dass uns Lesern dabei irgendetwas einfällt, wie ,,davon hab ich schon mal eine Dokumentation im Fernsehen gesehen!", wenn wir die Namen der Sehenswürdigkeiten lesen.
Aber wir Superjapantouris können uns daran erinnern und sagen ,,auf dem Philosophenpfad waren wir in diesem Apfelcafe, wo wir in das Gästebuch unsere Gesichter und Deutsche Bundestagshühnchen gemalt haben..." oder ,,Im Eikan-do gab es diese tolle Aussicht über die Stadt! Und da waren lauter Norberts..."
Ihr erinnert euch an die Krähen, die so menschlich klingen? Manchmal machen die so ein 'norr norr'-Geräusch/Gekrähe...
In diesem Sinne: Norr norr und gute Nacht!
Liebe Grüße von Valerie
Geräusche in Japan
Da wären:
Ampeln
Quietschende Betten
"Vogelgezwitscher"
"Norberts"
Rehe
und ein Wasserspiel im Eikando Tempel.
Wollen wir mit den Ampeln anfangen.
An sich sind die Ampeln hier wie in Deutschland auch.
Allerdings geben sie Töne von sich, sobald sie grün werden.
Aber nicht nur das:
An jeder Kreuzung gibt es unterschiedliche Töne, meist irgendwelchen Vogelstimmen nachempfunden.
Anfangs war das noch ganz lustig, aber langsam nervt es nur noch...
Quietschende Betten sind wohl selbsterklärend.
Schon an unserem ersten Abend in Kyoto ist uns aufgefallen, dass die Betten zwar einen stabilen Eindruck machen, auch durchaus stabil sind, aber bei jeder noch so keinen Bewegung quietschen.
Unter "Vogelgezwitscher" verstehen Japaner wohl nicht das, was wir darunter verstehen.
In den vogelleeren Bahnhöfen, in denen man höchstens Tauben antrifft, spielen sie über Lautsprecher Vogeltöne ab.
Allerdings nicht sehr natürliche, sondern schön mechanisch und synchronisiert.
"Norbert" haben wir einfach kurzerhand die Raben/Krähen hier getauft, die sich diese Vögel doch sehr menschlich anhören.
Rehe haben wir heute in Nara getroffen.
Nicht nur ein oder zwei, sondern gleich nen ganzen Haufen.
Das "Röhren" der Hirsche war allerdings recht hoch und quietschig, ebenso das der Jungtiere.
Das angenehmste all dieser Geräusche war das Wasserspiel im Eikando Tempel.
Das Aussehen war recht unscheinbar.
Eine Art Brunnen, mit Bambus-Deckel, auf dem ein Stein lag.
Dabei eine kleine Schale mit Wasser und einem Schöpfer.
Wenn man nun das Wasser über den Stein goss, entstand ein schönes Musikspiel.
Liebe Grüße aus Japan...
Janica
Die 2 1/2 Ringe der Macht
Es war einst im fernen Land des ewig gefrorenen Lächelns…
So eroberten die Helden zwei Ringe der Macht, jedoch der dritte, der Eine Ring, bleibt verschollen und harrt auf künftige Eroberer, ihn den Tiefen des Landes zu entreißen…
Sonntag, 26. Oktober 2014
Eikando-Tempel Panorama
Hier ist die Aussicht, die wir (nach dem Erklimmen zahlreicher Stufen) vom Pavillon im Garten des Eikando-Tempels genießen durften! Dieser Tempel ist einfach atemberaubend. Jeder, der sich nach Kyoto begibt, sollte sich Zeit nehmen, um ihn sich anzusehen!
Liebe Grüße
Lisa
PS: Seid nicht scheu mit den Kommentaren! (^w^) Wir wissen (Beweis siehe rechts oben am Zähler), dass sich hier Leute aufgehalten haben!
Von Halloween HelloKitty, Socken und Spitze an japanischer Unterwäsche
Was schön war.
Liebe Grüße
\(^w^)/
Lisa
PS: Herr Lorenz hat jetzt übrigens zwei Rollkragenpullover...
Samstag, 25. Oktober 2014
Abenteuerreise in der sozusagen zivilisierten Welt
Das Drama begann damit, dass die Lufthansa-Maschine Stuttgart-Frankfurt mit eineinhalb Stunden Verspätung wegen Nebel abflug.
In Frankfurt angekommen, warteten wir dann, da die Organisation der Shuttlebusse, die uns vom Flugzeug zum Gate bringen sollte, an Bussfahrern sparte.
Nun liebe Shuttlebussorganisation: Ihr habt es mit uns leider vergeigt.
Wir rannten also, endlich am Flughafen angekommen, zu unserem Abfluggate nach Osaka-Kansai.
Da aber 1. der Flug verspätet war, und 2. der Shuttle ewig brauchte, kamen wir 6 Minuten nach dem der Flug eigentlich fliegen sollte, an.
Außer Atem, aber mit bestem Gewissen stellten wir uns an die meilenlange Schlange des Lufthansa-services an.
Übers Handy bekamen wir dann von den Eltern vermittelt, dass es einen Lufthansa-ticketschalter irgendwo am Flughafen sei und dass wir dort unser Ticket umbuchen können. Nach einer abenteuerlichen Suche, die ich jetzt nicht weiter ausführen werde, fanden wir diesen auch. Man wurde nach gezogenen Nummern an die Schalter gerufen... Als wir ankamen, war die Zahl 414 dran. Unsere Nummer war 627.
Soweit so gut. Wir saßen also locker 3 Stunden im Wartebereich.
Der erste Pluspunkt (wir wollen ja optimistisch bleiben): es gab Getränke und diverse Leckereien umsonst (ich muss gestehen, dass ich das, wie ich finde, als kleinen Schadensersatz, auch sehr ausgenutzt habe).
Dank der Recherche der besorgten Eltern Zuhause wussten wir, dass um 18:20 eine Turkish Airlines Maschine nach Istanbul und um 00:50 Ortszeit nach Osaka-kansai weiterfliegen würde. Wir drängelten uns also an den Schalter der Lufthansa, da uns die Zeit sonst schon wieder knapp wurde(Ziehnummer:545). Umbuchung und so weiter, unsere Koffer sollten im System des Flughafens und damit auch versorgt sein. Nun liebe Lufthansa: ihr habt euch der Shuttlebussorganisation angeschlossen! Herzlichen Glückwunsch!
Dann kam ein unkomplizierter Check-in bei Turkish Airlines und schon saßen wir im Flieger nach Istanbul.
Vielen Dank an Turkish Airlines, dass die Umbuchung und der Flug so gut geklappt hat! Nach kurzer Wartezeit dort stiegen wir auch reibungslos in das Flugzeug nach Japan. Nach elf Stunden Schlaf, Flugzeugmahlzeiten und ein paar Filmen kamen wir erschöpft am Airport in Osaka-kansai an. Dort standen wir eine halbe Stunde an der Passkontrolle, bis wir uns endlich auf den Weg zu unserem Hotel machen konnten. Allerdings gab es noch einen kleinen Haken:
Am Kofferband ließen sich unsere Koffer nicht auffinden. Nach einer gefühlten Ewigkeit Papierkram und komplizierter Verständigung mit den freundlichen japanischen Airportangestellten kamen wir zu unserem Taxistand, an dem nicht mehr mit uns gerechnet wurde. Erschöpft warteten wir alle darauf, ein Taxi nach Kyoto organisiert zu bekommen.
Was ein Wunder, es hat funktioniert. Jetzt sitzen wir also in dem Taxi mit kostenlosem Wifi und schmieden Pläne, wie wir ohne frische Kleidung, Adapter(unsere Akkus sind bald leer, aber wir haben nur nutzlose Ladekabel...) und Föhn auskommen.
Hofft das beste für uns!
Ortszeit in kyoto: 21:33
Liebe Grüße aus Japan von Valerie und meinen lieben Mitreisenden!