Mittwoch, 5. November 2014

Die japanische Soap - uncut im Narita Airport!



Liebe Filmfreunde und Fernsehversessene!
Liebe Serienschauer und Werbespotfanatiker!

Die Austauschgruppe des Freihof-Gymnasiums Göppingen kommt jetzt ganz offiziell im japanischen TV!

Wir, aufgeregt und hungrig, saßen nichtsahnend in einer Ecke des Narita Airports, tranken unseren Kaffee, oder unsere heiße Schokolade, naschten Kekse und Calpis Gummi-Fuji-sans, als plötzlich Herr Noto mit einem Aufschrei auf eine Gruppe gut geschminkter japanischer Frauen zeigte, die sich kichernd ihren Weg nicht weit von uns weg durch die Stühle bahnten. Meine erste Reaktion? Verwirrung. Herr Lorenz erste Reaktion? Eine Frage.
"Muss man die kennen?"

Herr Noto erklärte uns daraufhin, dass das in Japan sehr berühmte Schauspielerinnen seien und machte auch schon daran, die Damen anzusprechen und zu fragen, um was für einen Werbespot es sich handle. Mir fiel in diesem Moment auf, dass eine aus zwei schwer bepackten Männern bestehende Armee von Kameraträgern ihr Basislager genau so aufgebaut hatte, dass wir im Hintergrund ihres Bildes saßen. Wir wären also (sollte die Aufnahme verwendet werden, versteht sich) im fertigen Produkt zu sehen.
Herr Noto kehrte mit der Neuigkeit zurück, dass das hier nicht nur ein einfacher Werbespot werden würde, sondern schon Teil einer neu erscheinenden Soap sei, die in Japan ausgestrahlt werden würde. "Mehr darf sie mir aber nicht sagen."



Wir beobachteten also die Leute bei den Dreharbeiten, machten hier und da ein paar diskrete Fotos von den Schauspielern und Angestellten (und den Kameras - wundervolle Dinger <3). Und dann bauten die Leute ihr Basislager um...
und filmten uns!

...

naja, während die Japanerinnen erst lachend, sich dann beratend, daraufhin umsehend und sich schließlich verabschiedend immer wieder an uns vorbeibewegten. Und ich muss sagen, die Leute von der Maske hätten der Blonden ein bisschen weniger blauen Lidschatten auftragen sollen... Sie war sehr (wie soll ich das freundlich beschreiben?) dramatisch (?) geschminkt, während die anderen eigentlich ganz normal aussahen. Aber vielleicht ist das auch ihr Markenzeichen? Gehört es wohl zu ihrer Rolle? Machen die das in japanischen Soaps so?
Alles Fragen, auf die wir keine Antworten haben...

Dann verschwanden die Japanerinnen (eine davon hatte übrigens die gleichen Schuhe an, wie Valerie) und die Kamera blieb stehen.
In unsere Richtung gerichtet.
Und filmte uns.
Direkt.
"Please don't look directly into the camera!"
Wird gemacht, namenloser Regisseur einer namenlosen japanischen Soap.

An diesem Punkt möchte ich mich schon einmal bei Herrn Noto bedanken, der uns die Sendung aufnimmt, sobald sie ausgestrahlt wird. Dann können wir überprüfen, ob wir wirklich drin sind!
Anscheinend läuft sie auf einem Sender, der unserem ZDF gleicht... Wir werden sehen!


Liebe Grüße
Lisa
(die jetzt endlich auch mal wieder was posten kann, da sie in Japan daheim kein Wlan hatte...)

Zum Abschied von Japan ein Blick auf den Kinkakuji

Da Ihr ja den Kinkakuji nicht mehr mit eigenen Augen bewundern konntet, hier zum Abschied von Japan ein Foto, das ich im Mai 2010 gemacht habe.


Aber dann habt Ihr immerhin (noch) einen Grund (mehr), wieder nach Japan zu reisen...

Dienstag, 4. November 2014

Von deutschsprechenden Israelis und gefrorenen Kaninchen

So, ich habe während der Fahrt von Kyoto nach Tokyo einen Blog verfasst, den ich aber demletzt auf dem Computer meiner Gastfamilie nicht mehr finden konnte. Auf meinem Handy hab ich ihn zum Glück immernoch und möchte ihn jetzt posten, weil mich das viel Zeit gekostet hat. Wir stehen jetzt gerade am Swissair Schalter in Tokyo narita, und ratet was passiert ist: Unser Flug nach Zürich hat Verspätung und den anschließenden Flug verpassen wir.
Wenigstens hat sich die freundliche Dame am Schalter sofort um einen anderen Flug in Zürich gekümmert, der mitternachts in Stuttgart ankommen soll.

Naja, wenn alles nach Plan laufen würde, wärs ja langweilig... Wir nehmen's gelassen, außerdem haben wir hier Wlan!
Wir können also die Zeit hier sinnvoll nutzen.
Und die TGGler sehen wir auch nochmal.

Also hier ist jetzt endlich mein Blogeintrag vom 28. Oktober:

Da ich finde, dass wir in diesem Reiseblog viel zu wenig über die touristischen Dinge schreiben, möchte ich euch jetzt mal erzählen, was wir heute gemacht haben.
Außer natürlich sarkastische Witze über die Lufthansa...
Wir haben diesen Morgen nach dem Frühstück in unserem Guesthouse (es gab übrigens unter anderm Milchbrötchen mit Butterfüllung, Gemüsereis, Minicrosins, Baumkuchen, Säfte und eine Suppe mit Wurststückchen, die nach Ketchup geschmeckt hat) unsere wenigen Habseligkeiten in unsere Riesenhandtaschen, grüne Minitrollis und Rucksäcke gepackt und sind losgezogen, den Nordwesten Kyotos zu erkunden.

Zuerst einmal mussten wir die richtige Buslinie finden und dort ein Tagesticket kaufen.
Was wir ziemlich schnell herausfanden:
Die Busse sprechen auch mit uns! Sobald die hintere automatische Schiebetür aufging, durch die man übrigens einstieg (und vorne beim Fahrer steigt aus und zahlt vorher, also genau andersrum wie bei uns), ertönte eine männliche oder weibliche Stimme die einen auf japanisch in einer Dauerschleife davor warnte, dass sich die Tür bald automatisch wieder schließen wird und man vorsichtig sein soll, damit man nicht eingequetscht wird
(Zumindest glaube ich, dass sie oder er das sagt).

Auch die Bushaltestellen werden alle von einer automatischen Stimme vorgelesen.
An denen, die zu einer Sehenswürdigkeit führen, Word sogar auf englisch wiederholt, was gesagt wurde.
Mit dem Bus gelangten wir also zu Kiyomizu Dera, einem sehr touristischem Tempel.
Von der Bushaltestelle liefen wir eine Straße, gesäumt mit Naschigkeiten-, Ramsch- und Keramikläden.

Nachdem wir uns den Weg durch die Menschenmassen (es gab sehr viele Schulklassen mit gelben und orangenen Mützchen, die den Tempel auch besichtigten) erkämpft hatten, gelangten wir also zur eigentlichen Hauptattraktion.

Wir mussten allerdings feststellen, dass ein großer Teil des Tempels gerade renoviert wurde und so nicht sichtbar war, aber wenigsten ein Teil konnte betrachtet werden und auch die Aussicht über Kyoto war sehr schön.
Was wir uns aber etwas spektakulärer vorgestellt hätten, waren drei 'Wasserfälle', die es dort geben sollte.
Diese waren in Wirklichkeit nur kleine Rinnsale, unter denen sich die gläubigen Touristen die Hände wuschen.

Nach der Besichtigung fuhren wir wieder mit dem Bus zum Sanjiusangendo Tempel gefahren, in dem es 33 Stauen von buddhistischen Gottheiten mit goldenen Beschützern mit 100 Armen zu bestaunen gab.

Am Hauptbahnhof kehrten wir dann das erste Mal in ein Restaurant ein, in dem wir übten, Stäbchen richtig zu halten und beim Essen in keine Fettnäpfchen zu treten.
Nun ja, ich hoffe, wir bekommen den Ausländerbonus, wenn wir etwas in unseren Gastfamilien falsch machen.

Nach dem Essen besetzten wir Ausländer (mittlerweile wussten wir wenigsten, wie man ein Tagesticket kontrollieren lässt, was am Anfang nämlich für eine kleine Schlange im Bus gesorgt hat) wieder einen Bus, um zum goldenen Tempel, dem Kinkakuji zu gelangen.

Wir saßen bestimmt eine dreiviertel Stunde im Bus, und machten einige Erfahrungen mit einem seltsamen japanischen Jungen...(mmmmh, schmeckt die Scheibe und der Haltegriff lecker)

Nachdem wir zwei Haltestellen zu weit gefahren waren und mit einem Bus in die andere Richtung wieder zurückgefahren waren, war es leider schon fast dunkel und der Tempel am zumachen.
Wir gelangten also nach der Suche nach dem Eingang des Parks zumindest bis zu einer Treppe die gerade abgesperrt wurde.
Das einzige, was Herr Lorenz vom Tempel gesehen hat, war nun also der Kühlschrankmagnet, den er sich an einem der Tage davor gekauft hat.

Wir haben es ja zumindest versucht, den Tempel auch in Großformat zu sehen...

Nach dem erfolglosen Ausflug ging es also wieder zurück zum Guesthouse, in dem wir noch etwas Gepäck hatten, das wir nicht den ganzen Tag mit uns herumtragen wollten (Lisa hätte sonst nur noch eine Schulter).

Natürlich ging es dann wieder mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Ein paar Haltestellen nach uns stiegen ein paar pensionierte Ausländer (Israelis, wie wir später erfahren sollten) in den Bus ein.
Der eine Herr wollte sich neben eine japanische junge Frau setzen, die alleine auf einem der kleinen Doppelsitzen saß. Sie machte ihm allerdings keinen Platz, woraufhin ich mich also, großzügig und gutherzig, wie ich bin (nein Spaß, der Herr hatte einen Gestock und hätte sonst wahrscheinlich ein Riesen Trara um diesen Platz gemacht), opferte und ihm meinen engen Platz zwischen Elena und einer anderen jungen Japanerin, die ihren Rock so neben sich ausgebreitet hatte, dass Elena, Franziska und ich uns auf der Bank sehr zusammenkuscheln mussten. Lachend nahm er den Platz an und wir kamen ins Gespräch.

Wir erfuhren also, dass er und seine Frau  aus Israel stammten und also wir ihm berichteten, dass wir von Germany stammten, zeigte er auf einen Mann vor uns, der gemeinsam mit ihm in den Bus eingestiegen war und sagte, dass dieser Deutsch spreche.
Wir hatten also in einem japanische Bus einen deutschsprechenden Israeli kennengelernt.

Dieser und seine Frau haben 5 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet. Zufälligerweise auch noch in Stuttgart.
Als wir ihm von Göppingen erzählten, antwortete er, dass die Universität dort sehr gut sei. Wir unterhielten uns die weitere Busfahrt über unsere Reisen und erfuhren, dass das englisch sprechende Paar auch schon Mal Urlaub im Schwarzwald gemacht hatte.
Das einzige, was ich über Israel wusste, war, dass meine Mutter als zwölfjährige alleine dorthingeflogen war, weil eine Schulfreundin dort hingezogen war. Deren Mutter war Französin und ihr fehlte die französische Küche sehr.

Deshalb wurde meine Mutter als Kind beauftragt, ihr ein gefrorenes Kaninchen aus Deutschland mitzubringen, da man das in Israel nicht im Supermarkt kaufen konnte.

Um es kurz zu fassen, diese Busfahrt war für mich sehr unterhaltsam.

Wieder am Bahnhof machten wir Mädels uns über die Geschäfte dort her, während es sich Herr Lorenz in einem Café gemütlich machte, denn wir hatten noch etwas Zeit vor der Abfahrtszeit des Nachtbusses nach Tokyo.
Wir aßen Grüner-Tee-Eis und Dounats und besuchten den Skywalk, der ganz oben über der großen Halle des Bahnhofgebäudes verlief und bewunderten die Aussicht über die Straßen und den Kyototower.

Wir sitzen nun in einem gemütlichen pinken Reisebus und Herr Lorenz versucht, den Kopf möglichst geschützt von meinem Bildschirmlicht zu schlafen.
Ich mach mal lieber das Handy aus, damit er schlafen kann und ich noch etwas Notakku für Tokyo übrig hab, denn mein Ladekabel und Adapter sind ja im Koffer, der immernoch nicht aufgetaucht ist...

Gute Nacht und liebe Grüße, Valerie

Schmatzschlürfer und Schnodderschniefer

Welche Verhaltensweisen in Gesellschaft anderer akzeptabel sind, darüber gehen die Meinungen in Ost und West teils weit auseinander.



So gilt es im Allgemeinen in Japan als ein Gipfel der Unhöflichkeit, sich im Beisein anderer die Nase zu schnäuzen. Das Hochziehen des Schnodders ist hingegen völlig normal und in jeder Situation angebracht. Man stelle sich einen Europäer inmitten einer winterlichen, überfüllten japanischen U-Bahn vor: Stille (vom konstanten Gezwitscher der E-Vögel und Ansagerinnen einmal abgesehen), und etwa im Takt von 5 Sekunden wird geschnieft und geschnupft, dass es einem die Ohren kräuselt. In Japan völlig normal und keineswegs unhöflich, wie auch das Ignorieren niesender Menschen, denn ein "Gesundheit!" existiert nicht.


Damit sind wir auch schon bei der generellen U-Bahn-Etikette. Völlig in Ordnung sind das Gähnen ohne vorgehaltene Hand und bei vollen UBahnen/Bussen das kommentarlose, energische Hineindrängen anderer, um selbst noch Platz zu finden. Inakzeptabel sind hingegen das Telefonieren (auch bei uns ja eher nervig, aber geduldet), das Nicht-Abwarten-Können, bis alle Aussteigenden auch wirklich draußen sind, ehe man einsteigt (bei uns wohl mal so, mal so) und schon gleich gar nicht das Ignorieren der Wartereihen, die an Busbahnhöfen und vor jeder U-Bahn-Tür auf dem Boden aufgezeichnet sind und die regelbewussten Japaner zum gesitteten Umgang mit einander ermahnen.



In Restaurants beweist das schmatzende Schlürfen der Suppennudeln, dass es einem schmeckt, zudem soll man damit sich und anderen noch mehr Appetit machen. Eher unschicklich ist es dagegen, sein eigenes Weinglas einzugießen oder nachzuschenken; schnell könnte man so für einen Säufer gehalten werden. Stattdessen füllt die Bedienung das Glas und die Sitznachbarn schenken einander nach.



Und auch in der Schule herrschen andere Umgangsformen. So sind Minicomputer und Handy überall gesehen, auch Decken für die Beine sind nicht ungewöhnlich, und wie schon berichtet, ist es sogar völlig normal, dass während der Stunde der ein oder andere Schüler schläft.
Ein Toilettenbesuch während der Stunde oder jegliche flapsigen Kommentare gegenüber dem Lehrer scheinen jedoch nahezu undenkbar.



Alles in Allem merkt man bereits an dieser Handvoll Beispiele, dass wir auch unsere noch so selbstverständlich scheinenden Normen nicht als allgemeingültig verabsolutieren sollten.

Und damit müssen wir uns leider auch schon wieder verabschieden vom Land der aufgehenden Sonne und des ewigen Lächelns. Es war eine schöne Zeit und der Abschied fällt uns schwer...
So sagen wir nicht sayōnara, sondern itte-kimasu: Wir gehen, aber kommen wieder!



Montag, 3. November 2014

7, 5, 3 - SCHIESST!

Heute war der japanische Feiertag "shichi-go-san", zu Deutsch "7-5-3". Wie der Name andeutet, ist dies der große Tag für alle Drei-, Fünf- und Siebenjährigen, denn ihr Älterwerden wird feierlich begangen. Dazu werden die Mädchen und Jungen in hübsche Kimonos gesteckt, man geht/fährt gemeinsam zum Shintō-Schrein und alle Verwandten knipsen den herausgeputzten Sprössling, so oft die Kamera es aushält.
Hier in Tōkyō ist dafür natürlich der Meiji-Jingu als größter Schrein ein beliebtes Ziel und Hintergrundmotiv. Unterstrichen wird dessen feierliche Atmosphäre noch durch die zahlreichen Blumenstände (Chrysanthemen als Symbol des tennō, des Kaisers, sind besonders beliebt) und am heutigen Tag gab es zudem auch eine landwirtschaftliche Ausstellung.

Parallel zu diesen friedfertigen Aktivitäten pflegte man heute aber auch alt-japanisches Brauchtum in Form diverser (Kampf-)Sportarten. So gab es durch verschiedene Dōjōs Vorführungen mit der Naginata (eine Art hölzerner Speer) sowie in Jūdō und Aikodō (beides Arten von Ringkampf), Kendō (Schwertkampf) und Kyūdō (Langbogenschießen). Besonders eindrucksvoll jedoch, auch durch die exotischen, jahrhundertealten Kostüme, waren vor allem das Bogenschießen zu Pferde sowie die Vorführung früher Pulverschusswaffen mit Lunte - der Lärm dieser Vorführung war unbeschreiblich!
Auf den Fotos sieht man übrigens, dass der ältere selbst aus dem Liegen sicher zu schießen vermag, während sein Kampfgenosse sein Schwert ins Erdreich rammt, um es als Stativ für den nächsten Schuss zu nutzen.

Immer habe ich die Balance bewundert, die Japan zwischen uralter Geschichte und hypermoderner Technik zu halten versteht. Und erst gestern Abend/Nacht hatte ich eine interessante Unterhaltung mit meiner Gastmutter auf Englisch (sie ist Übersetzerin) und sie beschrieb, dass mit jeder nachwachsenden Generation die Kluft zwischen Traditionsbegeisterten und die Traditionen Ablehnenden immer größer werde. Sicher ist dies in vielen Ländern so, aber Japan hat in beide Richtungen doch Extreme aufzuweisen (ältestes Kaiserreich der Welt vs. Führungsrolle in Sachen technischer Innovation), was die Vereinbarkeit der beiden Pole immer schwieriger werden lässt.

Umso wichtiger erscheint es, dass an Tagen wie dem heutigen die Geschichte wieder ins Bewusstsein der jungen Japaner gerückt wird und dass man dank eines Austausches wie des unseren durch fremde Augen auch mal einen frischen Blick auf die eigene Heimat und ihre Traditionen zu werfen vermag.






Samstag, 1. November 2014

gruselgrinsende Damen, suspekte Herren


Schöne Frauen als Werbeträger sind ja auch in Deutschland bekannt. In Japan aber müssen die Damen oft nicht nur gut aussehen, sondern auch noch eine weitere Qualifikation mitbringen: Grinsen. Auf den meisten Plakaten lächelgrinst die Japanerin zwar übertrieben freundlich, dadurch aber auch etwas unheimlich, erst recht nach dem fünften oder sechsten dieser Plakate in Folge nebeneinander.

Nun stellt sich die Frage, ob es denn nicht auch Männer als Werbefiguren gibt? Doch, schon, vor allem natürlich bei technischen Produkten, insgesamt aber viel seltener als Frauen. Die Männer zeigen sich in Japan öfter auf ganz anderen Plakaten, aber seht selbst...













EngPaniTsch: Begegnungen der denkwürdigen Art

Mit Englisch und etwas bruchstückhaftem Japanisch kommt man in Japan eigentlich schon ziemlich weit. Dennoch kam es während unserer Zeit hier schon zu mehreren merk- und denkwürdigen Begegnungen...

Während in jedem noch so winzigen Schrein Kyōtos die Bediensteten recht gut Englisch verstanden, hat uns ausgerechnet am Heian-Schrein, mit dem größten torii von ganz Kyōto, die Souvenirdame nur geantwortet: "No shipiikingu Ingirisu!" (frei aus dem Japanenglischen: No speaking English) und sich einfach weggedreht. Schade eigentlich, aber manch ein Japaner hat auch totale Panik, grammatische Fehler zu machen. Ergo sagt man statt etwas womöglich Falschem lieber gar nichts.

Ein Japanisch-Erlebnis fand unweit des Bahnhofs von Kyōto statt. Hier fragte ich einen sich augenscheinlich langweilenden Polizisten: "Kyōto-eki he kochira ii desu ka?" (=Ist das der richtige Weg zum Kyōto-Bahnhof?) Die Reaktion des Polizisten war jedoch nur ein etwas gezischtes "ashi, ashi!" (=Bein,Bein!) Was er uns mit dieser wenig hilfreichen Antwort mitteilen wollte, blieb uns, selbst auf Nachfrage bei japanischen Deutschlehrern, leider schleierhaft.

Schließlich gab es auf dem Weg zum Nachtbus Kyōto-Tōkyō eine sehr interessante Begegnung im Stadtbus: In unser deutsches Gespräch schalteten sich zwei Herren aus Israel ein, die allerdings fließend Deutsch sprachen und sogar unsere Stuttgarter Heimatgegend kannten. Wie herzerwärmend ist es doch, in der Fremde so unerwartet auf freundliche, mitteilsame Germanophone zu treffen!

Hier gibt's noch mehr zu sehen

Viele Fotos und Berichte von dem Austausch gibt es auch auf dem Blog des Teletta-Gymnasiums aus Leer (Ostsfriesland), das gleichzeitig zu Gast an der Kitazono-Highschool ist.


Freitag, 31. Oktober 2014

Orte der Besinnung: Klo und Bad



Das japanische private WC ist ein Rückzugsort, ja, eine Oase der Behaglichkeit:
Eigens für diesen Ort stehen Pantoffeln bereit (die diesen Ort genauso wenig verlassen dürfen, wie man mit gewöhnlichen Hauspantoffeln an den Füßen hinein darf),
dazu eine weiche, Frottee-gepolsterte Sitzfläche,
eine elektronische Bedienung mit Sprachausgabe,
natürlich ein integriertes Bidet,
zuguterletzt ein Raumbedufter, welcher durch das beim Spülgang nachfließende Wasser automatisch befeuchtet wird.
Alles in allem: Wer würde sich hier nicht wohler fühlen als auf einem deutsch-pragmatischen KLO?



Das japanische o-furo ist auf den ersten Blick einem deutschen Bad nicht unähnlich, aber eben nur auf den ersten Blick: Hier wäscht man sich, bevor man in die Wanne steigt!
Zuerst wird eingeseift, Haare gewaschen usw.; dazu ist der Platz vor der Wanne wie eine Dusche mit Abfluss ausgestattet. Danach heißt es sich gründlich abduschen (denn die ganze Familie nutzt über mehrere Tage dasselbe Badewasser), ehe man sich endlich in die abgedeckte Wanne mit dem 42° warmen Wasser gleiten lässt und... entspannt!
So lassen sich dann die Strapazen des Alltags wunderbar vergessen.


Erste Eindrücke aus Gastfamilie und Schule

Am 29 . Oktober sind wir nach einer langen Busfahrt in Tokyo angekommen. Wir wurden von der Kitazono Oberschule mit einer Empfangszeremonie wilkommen geheißen und lernten dabei auch die Schüler aus dem Ostfriesland kennen. Anschließend ging jeder mit seinem Austauschpartner nach hause. Allein die U-Bahn fahrt war bei mir ein Abenteuer, solche Menschenmassen hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Nach einem herzlichen Wilkommen seitens meiner Gastfamilie, gab es dann Reis und Kartoffeln (ich vermute zumindest, dass es welche waren) mit Würstchen in einer art Soße mit Lauch oder ähnlichem. Jedenfalls schmeckte es sehr lecker! Dankbar bin ich dem Gastvater, der mir mit viel Geduld das Stäbchen essen beibrachte, nun wird es mit jeder Mahlzeit etwas besser und ich hoffe als Experte in diesem Gebiet in die Heimat zurückkehren zu können:-) Danach fiel ich erschöpft in mein Bett oder besser gesagt auf die Matratze auf dem Boden. Am nächsten morgen hieß es dann um 6:30 Uhr aufstehen und zu frühstücken. Dieses bestand aus Reis, Misosuppe und in Teig gehüllte Eier. Auch das war sehr lecker, doch als ich die kleinen Tofustücke nicht mit den Stäbchen gegessen bekam, griff ich dann doch zu einem Löffel (das westliches Besteck liegt freundlicher Weise immer mit bereit an meinem Platz). Nun begann der Weg zur Schule: zuvor erwähnte ich noch nie solche Menschenmassen, wie an dem Abend zuvor geshehen zu haben. Doch da sah ich noch größere Menschenmassen. Am Gleis stand extra ein Mann, dessen Aufgabe es war die Menschen mit bloßen Händen in die Bahn zu schieben damit noch mehr hinein passen. Dadurch hat man natürlich den Vorteil sich keine Stange zum Vesthalten suchen zu müssen, da bei so einem Gedränge sowieso niemand umfallen kann...
Mein Unterrichtstag begann an diesem Morgen mit Weltgeschichte. Ich mag zwar Geschichte, doch war diese Stunde etwas langweilig, da ich nichts verstand außer einzelne Ländernamen. Anschließend ging es weiter mit Englischunterricht, wobei ich auch da den Eindruck hatte, das der Lehrer mehr japanisch als englisch sprach. Danach kamen die zwei Musik Stunden von denen die anderen bereits berichteten. Die Ergänzung meinerseits: das Instrument hieß "Shamisen" und ist traditionell für Japan.
Am Nachmittag waren wir dann shoppen in Ikebukuro, wie auch Valerie und Janica bereits erwähnten. Nachdem wir dann gemeinsam "italienisch" essen waren ging es endlich nach hause. Heute, an dem 31. Oktober, begann der Tag mit einem leckeren Spiegelei und natürlich mit Misosuppe und Reis als Frühstück. Nach dem Gedränge in der Bahn, das mich ja nun nicht mehr überraschte, startete die Schule mit dem Fach Politik. Danach gab es noch einmal Weltgeschichte und dann kam der Deutschunterricht, der sehr Spaß machte. Am zweiten Tag wurden auch die Klassenkameraden meines Austauschschülers etwas gesprächiger. Vorallem freuten sie sich riesig, wenn sie merkten, dass ich es verstanden habe und auch noch antwortete. Einige schenkten mir auch Süßigkeiten (ich gehe mal davon aus, das Halloween dazu der Anlass war) und wollten Fotos machen. Insgesamt sind alle sehr freundlich und sympathisch und vorallem hilfsbereit! Während dem Unterricht fiel mir auch auf, das die Schüler tatsächlich manchmal halb schlafend da liegen. Auch die Unterrichtsmethode scheint anders zu sein: während bei uns der Unterricht meist mit Wortmeldungen, Gruppenarbeit oder anderem gestaltet wird, wird hier die Tafel vollgeschrieben, vielleicht noch etwas dazu erklärt und das wars. Wortmeldungen gibt es so gut wie gar nicht und jeder schreibt nur von der Tafel ab. Doch in Sachen wie zu spät kommen oder Handybenutzung sind die japanischen Lehrer viel lockerer.
Ich bin gespannt auf die nächsten Tage:-)!
Oyasumi nasai! Viele Grüße Elena

Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel



Japaner sind immer freundlich, höflich und benehmen sich gut? Das es auch hier Ausnahmen gibt haben wir in den letzten Tagen immer wieder erlebt.Aber die vielen positiven Erlebnisse zeigen, dass diese Ausnahmen eben doch nur Ausnahmen sind.


Den ersten unfreundlichen Japaner haben wir neben uns im Flugzeug nach Osaka getroffen.Wir saßen im Mittelgang in der Notausgangsreihe, dadurch hatten wir relativ viel Platz vor uns. Die Stewardessen nutzten diesen Platz aus und liefen ab und zu mal dort vorbei. Soweit so gut, aber wehe ein Japaner oder anderer Fluggast aus einer anderen Reihe versuchte durch die Reihe zu gehen! Dann streckte der Japaner die Beine aus, damit der Eindringling keine Chance hatte durchzukommen. Gab er oder sie trotzdem nicht auf, diskutierte er solange bis sie endlich aufgaben und den nächsten Gang benutzten.


Oh und dann war da natürlich der Junge im Bus. Wir saßen nichts ahnend in einem Bus mitten in Kyoto, da steigt ein Junge in Schuluniform ein. Plötzlich fängt er während der Fahrt an, die Haltestangen, die Scheibe und die Griffe abzulecken und zu küssen. Wir fanden das alle ziemlich seltsam und eklich, die Japaner schien es aber nicht zu stören, zumindest zeigten sie es nicht.


Auch sehr ungewöhnlich für uns war ein im Nachhinein sehr freundlicher Mann. Wir wollten ein Foto machen und holten dafür unsere Kamera aus dem Rucksack. Auf einmal schnappte er sich die Kamera und lief ein Stück weiter nach hinten. Er rief: I take a picture, Japanese picture!. Erst da wurde uns klar, dass er nur ein Bild von uns machen wollte;) Die meisten Japaner sind aber wirklich sehr freundlich und überraschen uns immer wieder positiv. Angenehm sind vor allem die immer freundlichen Verkäufer in den Geschäften. Egal ob sie im Stress sind oder nicht, sie bemühen sich und packen zum Beispiel die Sachen immer schön ein. Sehr süß fanden wir auch die Betreiber unseres Guest Houses in Kyoto. Bei unsere Abreise standen sie solange an der Tür und haben gewunken bis wir zu weit weg waren um sie zu sehen. Ausländern winken die Japaner sowieso gerne. Zum Beispiel standen wir am Straßenrand als ein Bus neben uns hielt. Darin war eine Schulklasse, die sofort anfing uns zu winken. Wir winkten natürlich zurück, das freute sie sehr und auch sie hörten nicht auf zu winken bis sie uns nicht mehr sahen.


Also, schneidet euch ein Stück von den Japanern ab und winkt mehr! :P






Viele Grüße


Franziska

Von Riesenshampoos, Hausschuhen und Matchaeis

Konbanwa! Ich sitze gerade am Laptop meiner superfreundlichen Gastfamilie und versuche, mit diesem Laptop, der furchtbar langsam laedt (hoch lebe Internet explorer...) und dieser Tastatur klarzukommen... Es gibt keine Absatztaste und natuerlich weder scharf S noch Umlaute. Dafuer Japanische, fuer mich unleserliche, Zeichen. Ich hoffe, euch liebe und treue Leser stoert meine ungeordnete Schreibweise nicht. Man sagt zwar, Japaner seien technisch so weit entwickelt, und hier haben auch wirklich alle ein Smartphone, aber das Wlanpasswort kann mir hier leider keiner sagen und der Laptop ist ,,nur’’ Windows Vista... Wie dem auch sei, ich habe, weil ich einerseits nicht im Besitz eines Ladekabels bin (das hat die Lufthansa ja samt Koffer verschwinden lassen) und andererseits ich das Internet nur mit dem Computer der Familie benutzen kann,was ich nicht zu uebermaessig (was fuer ein deutsches Wort mit Umlaut und scharf S!) ausnuetzen moechte, schon laenger nichts mehr von mir hoeren lassen. Jetzt moechte ich euch erzaehlen, wie es mir in den letzten paar Tagen ergangen ist. Ich hatte im Nachtbus von Kyoto einen langen Blog verfasst, konnte ihn aber aufgrund der vorhin genannten Bedingungen nicht posten. Jetzt finde ich den Ort, an dem ich ihn gespeichert habe, nicht mehr... Also falls ich ihn finde, dann poste ich ihn! Das hat mich naemlich eine Menge Zeit gekostet. Nun zu unserer Ankunft in Tokyo: Wir sind morgens am Sunshine Einkaufszentrum, das ich mitlerweile auch schon mit den Austauschschuelern ,,beshoppt’’ habe, angekommen und mussten feststellen, dass die Japaner anscheinend erst ab elf Uhr shoppen gehen. Zumindest hatte in dem Einkaufszentrum nur eine Baeckerei geoeffnet. Daraufhin fanden wir in der Naehe, waehrend wir die U-Bahn Station suchten, die uns zu Kitazono Schule bringen soltte, einen Supermarkt, der schon geoeffnet war. Wir dachten uns, dass das eine gute Idee sei, Zahnpasta, Shampoo und Duschgel zu kaufen und mussten dann feststellen, als wir im Bathing-Abteil waren, dass Japaner ihr Duschgel anscheinend nur in 1,5l Flaschen kaufen (das tun sie wirklich, wie sich bei uns im Bad herausstellte!). Nach langer Raetselei, da die Flaschen alle nur auf japanisch beschriftet sind, fanden wir eine kleine Packung Shampoo,die wir dann mitnahmen... letztendlich brauche ich diese gar nicht, da ich bei meiner Familie alles benutzen darf. In Itabashi, wo die Kitazono High School ist, traffen wir die andere Austauschgruppe aus Deutschland und machten uns auf den Weg zur Schule. Wir bekamen alle dunkelgruene Schulpantoffeln ausgeliehen und ich, mit meinen etwas kleineren Fuessen war schon oft fast dabei, mich auf den Boden zu legen oder die Schuhe ausversehen beim Laufen durch den halben Gang zu kicken. In der Schule gab es eine Empfangszeremonie, bei der sich das Teletta-Gross-Gymnasium, Kitazono und wir uns gegenseitig auf deutsch und japanisch in der Anwesenheit aller Schueler, die deutsch lernen, vorstellten (mein japanisch war uebrigens ausgezeichnet... nicht). Abends ging es dann zu unseren Gastfamilien, wo mich meine Gastmutter superlieb empfing. Vater und Bruber kamen erst um 10 von der Arbeit bzw. Abendschule. Ich bekam Handtuecher und ein parr kleinere Geschenke, wobei ich ihnen ueberhaupt nichts uebergeben konnte:( Nach der Nacht, die ich im quietschenden und knarzenden Bett meiner Austauschschuelerin verbringen durfte, waehrend sie bei ihren Eltern schlief, ging es am Morgen in die Schule. Uns Auslaendern wurden viele neugierige Blicke zugeworfen und die mutigsten Schueler begruessten uns mit einem Halro. Als der Unterricht begann, bemerkte ich schon nach kurzer Zeit, dass ein paar der Schueler mit dem Kopf auf den Tischen lagen und doesten. Auch ich war bei dem unverstaendlichen japanisch kurz vorm Einnicken. Nicht nur die Koepfe, auch die ganzen Handys der Schueler liegen auf den Tischen, was bei uns ja unvorstellbar waere. Nach Japanisch und Politik hatten wir Musik, wo wir eine langhalsige Dreisaitengitarre, deren Namen nicht nur Janica vergessen hat, ausprobieren durften und Heidenroesslein sangen. Nach dem Mittagessen in der Mensa, in der ich mit den Freundinnen meiner Austauschschuelerin an einem Tisch sass, die mir sehr viele Fragen stellten und sonst sehr viel auf japanisch schnatterten, ging ich mit zwei Japanerinnen und den andern Maedels vom Freihof in Ikebukoro shoppen. Kennt ihr Totoro oder Kikis kleiner Lieferservies? ...es gab einen unglaublich suessen Laden mit Artikeln ueber die beiden japanischen Zeichentrickfilme. Wir waren anschliessend, alle Austauschschuelerinnen mit Partnern, in japanischen Fotoshopkabinen, wo wir alle riesen Barbieaugen und superglatte Haut bekamen.Nach diesem Erlebnis in sehr engen, lauten und mit fotogeshopten Models gepflasterten Waenden, gingen alle Austauschbeteiligten zum Goehteinstitut in Tokyo und stellten uns dort noch einmal vor. Wir werden bald mit diesem kleine Filme in kleinen Gruppen aus Japanern und Austauschschuelern ueber Japan drehen.Danach ging die Freihofgruppe mit ihren Austauschpartnern in ein ,,italienisches’’ Restaurante essen, dass uns Deutschen, die richtige italienische Kueche kennen, sehr...eingejapanischt vorkam. Naja, war trotzdem lecker und es gab, was unsere deutschen Herzen hoeher schlaen liess, Sprudel zu trinken. Jetzt kommen wir endlich zum heutigen Tag. Es ging los mit Sport. Wir bekamen von unseren Austauschschuelern Schulsportkleidung und spielten Fussball. Anschliessend wurde mit tausend iPhones Fotos mit uns gemacht. Dann hatten wir Deutschunterricht bei dem freundlichen Duetschlehrer Herr Noto. In diesem Unterricht haben wir zur Abwechslung mal etwas verstanden. Nach dem letzten Spiel, dass wir bei ihm spielten, bekamen wir eine kleine Fuehrung im Viertel der Schule, bei der ich allerdings leider nur sehr wenig verstand, da neben uns eine Baustelle war... nun, die japanischen Ortsnamen und Jahreszahlen kann ich mir eh nicht merken. Meine Austauschschuelerin und ich gingen mit Franzi, Elena und zwei Freundinnen, die letztes Jahr auch in Deutschland zu Besuch waren, zu einem kleinen Stand, an dem wir einen Eisbecher mit Fruechtchen oben drauf aus Plastik herstellten. In japanischen Restaurantes gibt es von vielen Gerichten Plastikvorlagen im Schaufenster, damit man sehen kann, was man im Restaurante zu essen bekommt. Dann habe ich noch ein paar Suessigkeiten als Geschenke fuer meine Freunde in Deutschland gekauft. Kurz: Gruener-Tee Kit Kat(Matcha) und Erdbeer Kit Kat. Man hat in der Einkaufsstrasse viele verkleidete Japnaer gesehen, die sich Narben ins Gesicht geklebt haben oder Hassenohren fuer Halloween tragen. Am Abend habe ich dann bei meiner Familie ein sehr leckeres Abendessen gegessen. Es gab auch Matchaeis zum Nachtisch, was fast so aussieht wie ... also die Farbe ist sehr gewoehnungsgruen. Ausserdem sollen morgen unsere Koffer wieder kommen, wenn wir unsere Teller alle schoen brav leeressen... ich wage noch nicht zu glauben, dass wir die Koffer morgen wieder in die Arme schliessen duerfen... Mittlerweile haben wir uns ja an wenig Gepaeck gewoehnt. Also falls morgen, hier hat man auch samstags Schule, unsere Koffer in der Schule auftauchen sollten, denn dort sollen sie hingeliefert werden, waere die Wiedersehensfreude sehr gross. Abe rnicht zu viel Hoffnung machen! schoenes Halloween! Eure Valerie

Der Pinguin fährt auf der Melone

Der Pinguin fährt auf der Melone!

Die Rede ist von der SUICA (super-urban intelligent card), die einem im Großraum Tokyo die bargeldlose Nutzung von U-Bahn und Bussen sowie das Einkaufen in Konbinis (preiswerten, kleinen Supermärkten) ermöglicht.

Wer sonst außer Japanern würde eine Karte für den Öffentlichen Personennahverkehr "Wassermelone" taufen und (warum auch immer) einen Pinguin als Maskottchen darauf setzen? Etwas abgefahren, aber dafür total kawaiiiiiiii. ^_^

Dazu passend auch die japanischen Warnhinweise:
Nimmt man sich wirklich in Acht davor, mit der Hand nicht in der sich öffnenden UBahn-Tür hängen zu bleiben, wenn das Warnschild SO aussieht?!?





Ergänzung von einem Parisreisenden (Lorenz Manthey):

Also ich war gerade in Paris und da gibt es auch die netten Häschen in der Metro, die ihre Finger zwischen die Türen stecken und sich weh tun. Haben das etwa die vielen japanischen Touristen von Paris nach Japan mitgebracht? Oder sind das urtypische, zivilisationsübergreifende mythische Figuren? Auf alle Fälle: Alte Hasen machen so etwas nicht!



Die Franzosen mögen mit dem Hasen die Ersten gewesen sein, aber den "new and improved" Sicherheits-Waschbären gibt es sicher wirklich nur in Japan...

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Tokyo

Und schon die zweite Nacht in Tokyo!

Die letzten beiden Tage waren zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
Nach der Fahrt mit dem Nachtbus von Kyoto nach Tokyo, waren wir erstmal, nachdem die ganzen Läden endlich aufgemacht haben, shoppen.

Sofern man das so nennen kann.
Anscheinend bin ich zu groß für Japan ;)
Schlussendlich habe ich genau eine (!) Hose gefunden, die mir gepasst hat.
Bei Oberteilen sah es allerdings nicht viel anders aus...

Nach unserer kleinen Shoppingtour sind wir zur Kitazono High School.
Nach einer kleinen Führung durch das Schulgebäude, in dem ich mich auf Grund meines miserablen Orientierungssinns sofort verlaufen würde, sollten wir uns vorstellen.

Mit viel Improvisationstalent, das wir spätestens seit unserer Ankunft hier in Japan haben, hat alles funktioniert.
Nach der kleinen Empfangszeremonie haben wir uns alle auf den Heimweg gemacht.
Bei mir heißt das:
Von der Schule zum Bahnhof, eine Station nach Ikebukuro, mit ner anderen weiter, nochmal umsteigen uns zu guter Letzt ca 10 Minuten laufen.

Morgens um 6 Uhr begann dann der heutige Tag für mich.
Also aufstehen, anziehen, frühstücken etc und dann los zum Zug.

Um 8.30 Uhr beginnt der Unterricht mit 10 Minuten beim "Hauslehrer", was in etwa unserem Klassenlehrer entspricht. Alles organisatorische wird geklärt und heute "durften" Valerie und ich ums vorstellen.
Irgendwie haben wir unsere drei kleinen Sätzchen, die Lisa uns für die Eröffnung beigebracht hat, zusammenbekommen.

Der Unterricht war an sich wie jeder andere bei uns in Deutschland auch.
Allerdings schlafen ein paar der Schüler wirklich und/oder kommen zu spät.

Für uns, die wir ja kein Wort verstanden haben, war es recht langweilig.
(Für mich zumindest. Dafür hab ich jetzt angefangen, mich mit meiner Deutschlektüre intensiv auseinander zu setzen.)
Wobei die dritte und vierte Stunde Musikunterricht war.
Wir haben ein japanisches Instrument gelernt (wie auch immer es hieß) und gesungen.

Den Nachmittag habem wir dann, nach einem leckeren Mittagessen (bei mir selbst gemachtes Bento *-*) mit Kikuno in Ikebukuro verbracht und waren ein bisschen Shoppen.

Mitbringsel Teil eins ist damit schon für mich erledigt.

Nachmittags/Abends waren wir dann im Goethe Institut.
Dort haben wir viel über deren Arbeit zum Thema kultureller und sprachlicher Austausch erfahren und durften auch nochmal unsrere Stadt und unsere Schule vorstellen.

Nachdem alles zu Ende war sind wir noch zusammen essen gegangen.

So hat dann ein weiterer schöner, aber anstrengender Tag hier in Tokyo geendet.

In dem Sinne:

Oyasumi nasai.
(^-^)7
Janica

Montag, 27. Oktober 2014

Von Norberts, Bundestagshühnchen und einer Kofferodyssee

Wir haben gerade vom Flughafen einen Anruf erhalten, dass die Koffer noch nicht gefunden wurden.

Mittlerweile tun uns die armen japanischen Flughafenangestellten, die sehr hilfsbereit sind und sich bestimmt schon durch die halbe Welt der Fluggesellschaften mit einem geradeso ausreichendem Englisch telefoniert haben, ziemlich leid.
Es liegt einfach nicht in ihrer Macht, uns zu helfen, wobei sie das doch so gerne möchten. Denn das Problem liegt höchstwahrscheinlich bei der  "besten Fluggesellschaft der Welt"...

Ich meine, es gibt viele Orte, an denen sich die Koffer gerade befinden könnten:

Als erstes in Stuttgart, wobei das am unwahrscheinlichsten ist, da das die Lufthansa bestimmt noch hinbekommen hat. So viel ist denen glaub ich noch zuzutrauen.

Also sind sie mindestens bis Frankfurt gekommen. Naja, mit etwas Verspätung zwar, aber immerhin, daran war ja der Nebel schuld, da kann Lufthansa nichts dafür (leider, wir würden uns gerne deswegen über diese aufregen...).
Nun stellt sich die große Frage, was dann geschehen ist.

Zur Erinnerung:
Eigentlich sollte es mit Lufthansa nach Osaka gehen, aber den Flug haben wir ja verpasst.
Vielleicht sind sie also ohne uns nach Japan geflogen? Aber dann wären sie ja schon da gewesen, als wir ankamen...

Es geht also weiter:
Hat die Lufthansa unsere Koffer sonst wo verschlampt?
Oder (was wir für viiiieeel unwahrscheinlicher halten) ist das Gepäck beim Flug mit Turkish Airlines von Frankfurt nach Istanbul oder von dort nach Osaka verloren gegangen?

Wir haben also drei Strecken, auf denen unsere Koffer verschwunden sein könnten.
Das heißt drei Länder (Deutschland, Türkei und Japan) und zwei Fluggesellschaften, die dafür verantwortlich sein könnten (zu 99% Lufthansa!).

Momentan sitzen wir in unserem süßen Sechsbettzimmer im Guesthouse Ga-Jiun in Kyoto und überlegen, wie wir am besten Ersatzkleidung und Badutensilien auftreiben, um nicht eine Woche lang in den gleichen Klamotten rumzulaufen.

Was uns auch sehr ärgert, ist, dass unsere ganzen Gastgeschenke, die wir mit Engelsgedult, Kreativität und wunderschönen Geschenkpapierchen eingepackt haben, jetzt weg sind.

Wir kommen also ohne Gepäck und Geschenke zu unseren Gastfamilien nach Tokyo.
Das ist einerseits gut, da man in Tokyo ja bekanntlich sehr bedrängt lebt und man so keinen großen Hartschalenkoffer in die Wohnung zwängen muss.
Andererseits haben wir uns sehr viel Mühe mit den Geschenken gemacht und es wird ja auch von uns erwartet, dass wir etwas mitbringen...
Nun ja, man wird bestimmt Verständnis für unsere Unhöflichkeit aufbringen und uns verzeihen.

Wir haben uns inzwischen dafür entschieden, über diese Kofferodyssee-Geschichte zu lachen und es nicht mehr so ernst zu nehmen, denn 6 verbitterte Japanaustauschler hätten sich sonst ihre ganze Reise verhagelt (das heißt, Lufthansa hätte sie verhagelt).

Es ist schließlich viel spektakulärer, wenn wir später erzählen, was für eine komplizierte Reise wir und die Koffer hatten, als nur zu erwähnen, dass wir gestern (am 26.10)
den
   -Heian Jingu Schrein
   -Okazaki Jinja Schrein (Häschen, wie  süüß...)
   -Eikan-do Tempel
   -Otojo Jinju Schrein
   -Fetsugaku no michi (Philosophenpfad)
   -Ginkakuji Tempel
   -Chionji Tempel
   -Yoshida Schrein
   und den Kumano Schrein
besichtigt haben.

Mal ganz ehrlich, wir können nicht behaupten, dass uns Lesern dabei irgendetwas einfällt, wie ,,davon hab ich schon mal eine Dokumentation im Fernsehen gesehen!", wenn wir die Namen der Sehenswürdigkeiten lesen.

Aber wir Superjapantouris können uns daran erinnern und sagen ,,auf dem Philosophenpfad waren wir in diesem Apfelcafe, wo wir in das Gästebuch unsere Gesichter und Deutsche Bundestagshühnchen gemalt haben..." oder ,,Im Eikan-do gab es diese tolle Aussicht über die Stadt! Und da waren lauter Norberts..."
Ihr erinnert euch an die Krähen, die so menschlich klingen? Manchmal machen die so ein 'norr norr'-Geräusch/Gekrähe...

In diesem Sinne: Norr norr und gute Nacht!

Liebe Grüße von Valerie

Geräusche in Japan

Diverse Geräusche begleiten uns nun schon die ganze Zeit hier in Japan.

Da wären:

Ampeln
Quietschende Betten
"Vogelgezwitscher"
"Norberts"
Rehe
und ein Wasserspiel im Eikando Tempel.


Wollen wir mit den Ampeln anfangen.
An sich sind die Ampeln hier wie in Deutschland auch.
Allerdings geben sie Töne von sich, sobald sie grün werden.
Aber nicht nur das:
An jeder Kreuzung gibt es unterschiedliche Töne, meist irgendwelchen Vogelstimmen nachempfunden.
Anfangs war das noch ganz lustig, aber langsam nervt es nur noch...

Quietschende Betten sind wohl selbsterklärend.
Schon an unserem ersten Abend in Kyoto ist uns aufgefallen, dass die Betten zwar einen stabilen Eindruck machen, auch durchaus stabil sind, aber bei jeder noch so keinen Bewegung quietschen.

Unter "Vogelgezwitscher" verstehen Japaner wohl nicht das, was wir darunter verstehen.
In den vogelleeren Bahnhöfen, in denen man höchstens Tauben antrifft, spielen sie über Lautsprecher Vogeltöne ab.
Allerdings nicht sehr natürliche, sondern schön mechanisch und synchronisiert.

"Norbert" haben wir einfach kurzerhand die Raben/Krähen hier getauft, die sich diese Vögel doch sehr menschlich anhören.

Rehe haben wir heute in Nara getroffen.
Nicht nur ein oder zwei, sondern gleich nen ganzen Haufen.
Das "Röhren" der Hirsche war allerdings recht hoch und quietschig, ebenso das der Jungtiere.

Das angenehmste all dieser Geräusche war das Wasserspiel im Eikando Tempel.
Das Aussehen war recht unscheinbar.
Eine Art Brunnen, mit Bambus-Deckel, auf dem ein Stein lag.
Dabei eine kleine Schale mit Wasser und einem Schöpfer.
Wenn man nun das Wasser über den Stein goss, entstand ein schönes Musikspiel.

Liebe Grüße aus Japan...
Janica

Die 2 1/2 Ringe der Macht


Es war einst im fernen Land des ewig gefrorenen Lächelns…


Da zogen aus sechs Gefährten, zu erobern die drei Ringe der Macht: Den Ring des Phönixfeuers von Uji;  den Ring des Erdriesen von Nara;  und den Ring der Ricecrispies von Fushimi-Inari.

Zur neunten Stunde brachen die Weggefährten auf und erkämpften sich ein wundersames Reittier genannt Ba-Su ((in der Zunge der Unwissenden: Bus!)). Das Einfangen des Tieres war leicht, jedoch die Kontrolle über es zu erlangen gar schwierig, denn der Hüter zu seinem Wesen ((dem Streckennetz)) war ein greiser Runzelgnom, der nach Pipi roch. Gerade noch rechtzeitig sprangen die Gefährten ab und landeten nach beschwerlicher Wanderung vor dem Tempel der Tausend Richtungen und Wünsche ((dem Bahnhof)).

Getragen von einem mächtigen Wind rauschten die Gefährten ihrem Schicksal entgegen. In Uji umkreisten sie die Phönixhalle und entgingen nur knapp den Dämpfen von Blättern mit berauschender Wirkung ((Tee)). In Nara gewannen sie die Freundschaft des Riesen Daibutsu und bändigten die wilden Shika-Bestien ((Rehe)). Als aber der Schicksalswind sie gen Fushimi trug, hatte ein böser Zauber einen undurchdringlichen Schleier über das Land gelegt und versperrte den Gefährten die Sicht.

So eroberten die Helden zwei Ringe der Macht, jedoch der dritte, der Eine Ring, bleibt verschollen und harrt auf künftige Eroberer, ihn den Tiefen des Landes zu entreißen…


Volker Lorenz






Sonntag, 26. Oktober 2014

Eikando-Tempel Panorama





Hier ist die Aussicht, die wir (nach dem Erklimmen zahlreicher Stufen) vom Pavillon im Garten des Eikando-Tempels genießen durften! Dieser Tempel ist einfach atemberaubend. Jeder, der sich nach Kyoto begibt, sollte sich Zeit nehmen, um ihn sich anzusehen!

Liebe Grüße
Lisa

PS: Seid nicht scheu mit den Kommentaren! (^w^) Wir wissen (Beweis siehe rechts oben am Zähler), dass sich hier Leute aufgehalten haben!

Von Halloween HelloKitty, Socken und Spitze an japanischer Unterwäsche

Da wir, wie erwartet, noch keinen Anruf unserer geliebten japanischen Angestellten des Airports in Kansai erhalten hatten, fehlte auch an diesem Mittag von unserem Gepäck noch jede Spur. Wir machten uns also auf in den Teil von Kyoto, der dann doch wirklich einer Großstadt gleicht (unsere Umgebung außerhalb des Gasthauses setzt sich eher aus niedlichen, aneinandergedrängten Häusern von einer Größe zusammen, die sich auf ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss bemisst). Nachdem uns unser hilfsbereiter Rezeptionist die richtige Richtung wies, machten wir uns erfrischt (soweit man das mit getragenen Sachen sein kann) und mit Hoffnung (und Schweiß… danke nochmal an die Japan-Wetterapp für deine wundervolll akkurate Einschätzung des trüben, bewölkten Wetters) angefüllt auf, um uns ein paar Klamotten zu kaufen. Das Kaufhaus war schnell gefunden, der Laden darin auch, nur wurde schnell ein Problem klar:

Es gab nicht das, was wir brauchten!

An dieser Stelle möchte ich gerne festhalten, was es denn gab:

Es gab flauschig kuschelige Röcke in der Dicke pelziger Bademäntel, damit auch die modebewussteste Japanerin im Winter Röcke tragen kann.

Es gab eine HelloKitty im passenden Halloween-Kostüm (das Kostüm dazu konnte der echte Japaner natürlich auch kaufen, und zwar mit Hundeohren, Katzenohren und Bärenohren als Accessoire).

Es gab Mäntel in jeder erdenklichen Farbe und Form.

Es gab Röcke mit jedem erdenklichen Muster (zweimal in jeder Ausführung).

Aber richtige Hosen? Jeans? Oder noch besser? Ein einfaches T-Shirt?

Nein! In Japan trägt die modebewusste Japanerin keine T-Shirts! Sie trägt dicke Pullover, dünne Pullover, Hemden, Kleider, Kleider an denen Pullover angenäht sind, Röcke und Leggins, Jeans in die selbst ein Strohhalm Schwierigkeiten hätte hineinzupassen, und Leggins die aussehen wie Jeans!

Von der Anwesenheit der Kleidungsstücke unserer bescheidenen Wünsche? Nichts…

Wir hetzten also durch drei Etagen an Verkaufsräumen (da sich vier weitere anderen Waren widmen) – wo genannt werden muss, dass Herr Lorenz nach knappen fünf Minuten fertig war – und suchten uns Unterwäsche und Socken. Die Auswahl, die die Japanerin beim Aussuchen ihrer Unterwäsche hat, ist erstaunlich, aber vielleicht habe ich selbst auch zu wenig Zeit in Unterwäscheabteilungen verbracht. Von einfacher schwarzer Unterwäsche, schwarzer Unterwäsche mit Spitze, reichte die Vielfalt japanischer Unterwäscheabteilungen von grau, sportlich bis zu pinken Eichhörnchen und Bambi auf pastellrosanem Grund.

Weniger einfallsreich ist dann das Sockenangebot: Größe 23-25. Und nur diese Größe. Es kann doch nicht sein, dass alle Japaner ungefähr die gleiche Fußgröße haben? Anscheinend doch…

Was noch von großem Einfallsreichtum spricht, ist die Tatsache, dass es statt einem Haufen an T-Shirts wie bei uns in Deutschland, einen Haufen Varianten einer Pulloverart gibt: dem Rollkragenpullover. 
Es gab ihn zwischen Mickymouse-Jacken und Karohemden, hängend zwischen den geblümten Röcken, liegend auf Tischen bei den Hosen. Den Rollkragenpullover.
Anscheinden trägt die modebewusste Japanerin diesen Herbst nichts anderes als Rollkragenpullover.

Kurios ist nur, dass wir zwischen den gestylten Herren und zurechtgemachten Damen keine einzige Person gesehen haben, die dann doch wirklich einen trug…

Wie sehr der Pullover also verbreitet zu sein scheint, das T-Shirt ist es nicht. Gerettet wurden wir (also zumindest Janica und ich) durch ein Modell in der Unterwäscheabteilung der Männer. Da gab es das gute Stück dann in weiß, grau, blau, rot und schwarz zu erstehen. Immerhin.

An diesem Punkt ein großes Dankeschön an die engagierten Kassierer! Wir haben zwar kein Wort von dem verstanden, was Sie uns gesagt haben, aber sie waren eine große Hilfe!
Zum krönenden Abschluss hatten wir dann aber Herrn Lorenz verloren, der, die Rolltreppe über die 7 Stockwerke befahrend, versuchte uns zu finden, während wir, ebenfalls Rolltreppe fahrend, versuchten, ihn zu finden.

Jetzt sitzen wir erschöpft im Zimmer, Granatapfelkerne und Kekse essend. Es sollte noch erwähnt werden, dass all das ab 18:30 Uhr unserer Zeit hier passiert ist.
Davor haben wir Tempel und Schreine angeschaut.
Was schön war.
Darüber später mehr.

Liebe Grüße
\(^w^)/
Lisa

PS: Herr Lorenz hat jetzt übrigens zwei Rollkragenpullover...









Samstag, 25. Oktober 2014

Abenteuerreise in der sozusagen zivilisierten Welt

Das Drama begann damit, dass die Lufthansa-Maschine Stuttgart-Frankfurt mit eineinhalb Stunden Verspätung wegen Nebel abflug.
In Frankfurt angekommen, warteten wir dann, da die Organisation der Shuttlebusse, die uns vom Flugzeug zum Gate bringen sollte, an Bussfahrern sparte.
Nun liebe Shuttlebussorganisation: Ihr habt es mit uns leider vergeigt.

Wir rannten also, endlich am Flughafen angekommen, zu unserem Abfluggate nach Osaka-Kansai.
Da aber 1. der Flug verspätet war, und 2. der Shuttle ewig brauchte, kamen wir 6 Minuten nach dem der Flug eigentlich fliegen sollte, an.
Außer Atem, aber mit bestem Gewissen stellten wir uns an die meilenlange Schlange des Lufthansa-services an.

Übers Handy bekamen wir dann von den Eltern vermittelt, dass es einen Lufthansa-ticketschalter irgendwo am Flughafen sei und dass wir dort unser Ticket umbuchen können. Nach einer abenteuerlichen Suche, die ich jetzt nicht weiter ausführen werde, fanden wir diesen auch. Man wurde nach gezogenen Nummern an die Schalter gerufen... Als wir ankamen, war die Zahl 414 dran. Unsere Nummer war 627.
Soweit so gut. Wir saßen also locker 3 Stunden im Wartebereich.
Der erste Pluspunkt (wir wollen ja optimistisch bleiben): es gab Getränke und diverse Leckereien umsonst (ich muss gestehen, dass ich das, wie ich finde, als kleinen Schadensersatz, auch sehr ausgenutzt habe). 

Dank der Recherche der besorgten Eltern Zuhause wussten wir, dass um 18:20 eine Turkish Airlines Maschine nach Istanbul und um 00:50 Ortszeit nach Osaka-kansai weiterfliegen würde. Wir drängelten uns also an den Schalter der Lufthansa, da uns die Zeit sonst schon wieder knapp wurde(Ziehnummer:545). Umbuchung und so weiter, unsere Koffer sollten im System des Flughafens und damit auch versorgt sein. Nun liebe Lufthansa: ihr habt euch der Shuttlebussorganisation angeschlossen! Herzlichen Glückwunsch!

Dann kam ein unkomplizierter Check-in bei Turkish Airlines und schon saßen wir im Flieger nach Istanbul.

Vielen Dank an Turkish Airlines, dass die Umbuchung und der Flug so gut geklappt hat! Nach kurzer Wartezeit dort stiegen wir auch reibungslos in das Flugzeug nach Japan. Nach elf Stunden Schlaf, Flugzeugmahlzeiten und ein paar Filmen kamen wir erschöpft am Airport in Osaka-kansai an. Dort standen wir eine halbe Stunde an der Passkontrolle, bis wir uns endlich auf den Weg zu unserem Hotel machen konnten. Allerdings gab es noch einen kleinen Haken:

Am Kofferband ließen sich unsere Koffer nicht auffinden. Nach einer gefühlten Ewigkeit Papierkram und komplizierter Verständigung mit den freundlichen japanischen Airportangestellten kamen wir zu unserem Taxistand, an dem nicht mehr mit uns gerechnet wurde. Erschöpft warteten wir alle darauf, ein Taxi nach Kyoto organisiert zu bekommen.
Was ein Wunder, es hat funktioniert. Jetzt sitzen wir also in dem Taxi mit kostenlosem Wifi und schmieden Pläne, wie wir ohne frische Kleidung, Adapter(unsere Akkus sind bald leer, aber wir haben nur nutzlose Ladekabel...) und Föhn auskommen.

Hofft das beste für uns!

Ortszeit in kyoto: 21:33

Liebe Grüße aus Japan von Valerie und meinen lieben Mitreisenden!

Sonntag, 12. Oktober 2014

Japan CRASH-Kurs! - "Learn Kana" App

Japan CRASH-Kurs!

Die Hiragana-App „Learn Kana“


Konnichi’wa minna-san!

Um in Japan zu überleben gibt es die verschiedensten Strategien. Eine der wichtigsten davon: Das Erlernen der Sprache! Aber wie genau soll man das denn bei uns in Deutschland anstellen? Und was kann uns dabei helfen?

Für alle die, die Hiragana und Katakana lesen wollen, gibt es die kleine, handliche App „Learn Kana“ kostenlos im App-Store herunterzuladen!

„Learn Kana“ wird von Rampa angeboten und hat bis jetzt sehr gute Bewertungen erhalten.
Es gibt Vokabelkarten für jedes Silbenzeichen, ein Quiz um deine bisherigen Kenntnisse abzufragen und einen Mal-Test, mit dessen Hilfe du direkt auf deinem Handy überprüfen kannst, ob du das Zeichen auch richtig schreibst.


Für alle Smartphone-Besitzer unter den Japanisch-Lernenden eine gute Chance, all die Silbenzeichen unterwegs dabeizuhaben.

Die App ist auf Englisch, was aber eigentlich auch nur auf dem Menu zu sehen ist (für alle die, die damit Probleme haben sollten). 
Die App ist selbsterklärend, einfach und übersichtlich gestaltet und vermittelt den Lernstoff einwandfrei
.
Probiert sie aus! Über Kommentare mit euren eigenen Erfahrungen mit der App würden wir uns freuen!

\(^w^)/
Ja ne!
Clive Black Jr.