Freitag, 31. Oktober 2014

Von Riesenshampoos, Hausschuhen und Matchaeis

Konbanwa! Ich sitze gerade am Laptop meiner superfreundlichen Gastfamilie und versuche, mit diesem Laptop, der furchtbar langsam laedt (hoch lebe Internet explorer...) und dieser Tastatur klarzukommen... Es gibt keine Absatztaste und natuerlich weder scharf S noch Umlaute. Dafuer Japanische, fuer mich unleserliche, Zeichen. Ich hoffe, euch liebe und treue Leser stoert meine ungeordnete Schreibweise nicht. Man sagt zwar, Japaner seien technisch so weit entwickelt, und hier haben auch wirklich alle ein Smartphone, aber das Wlanpasswort kann mir hier leider keiner sagen und der Laptop ist ,,nur’’ Windows Vista... Wie dem auch sei, ich habe, weil ich einerseits nicht im Besitz eines Ladekabels bin (das hat die Lufthansa ja samt Koffer verschwinden lassen) und andererseits ich das Internet nur mit dem Computer der Familie benutzen kann,was ich nicht zu uebermaessig (was fuer ein deutsches Wort mit Umlaut und scharf S!) ausnuetzen moechte, schon laenger nichts mehr von mir hoeren lassen. Jetzt moechte ich euch erzaehlen, wie es mir in den letzten paar Tagen ergangen ist. Ich hatte im Nachtbus von Kyoto einen langen Blog verfasst, konnte ihn aber aufgrund der vorhin genannten Bedingungen nicht posten. Jetzt finde ich den Ort, an dem ich ihn gespeichert habe, nicht mehr... Also falls ich ihn finde, dann poste ich ihn! Das hat mich naemlich eine Menge Zeit gekostet. Nun zu unserer Ankunft in Tokyo: Wir sind morgens am Sunshine Einkaufszentrum, das ich mitlerweile auch schon mit den Austauschschuelern ,,beshoppt’’ habe, angekommen und mussten feststellen, dass die Japaner anscheinend erst ab elf Uhr shoppen gehen. Zumindest hatte in dem Einkaufszentrum nur eine Baeckerei geoeffnet. Daraufhin fanden wir in der Naehe, waehrend wir die U-Bahn Station suchten, die uns zu Kitazono Schule bringen soltte, einen Supermarkt, der schon geoeffnet war. Wir dachten uns, dass das eine gute Idee sei, Zahnpasta, Shampoo und Duschgel zu kaufen und mussten dann feststellen, als wir im Bathing-Abteil waren, dass Japaner ihr Duschgel anscheinend nur in 1,5l Flaschen kaufen (das tun sie wirklich, wie sich bei uns im Bad herausstellte!). Nach langer Raetselei, da die Flaschen alle nur auf japanisch beschriftet sind, fanden wir eine kleine Packung Shampoo,die wir dann mitnahmen... letztendlich brauche ich diese gar nicht, da ich bei meiner Familie alles benutzen darf. In Itabashi, wo die Kitazono High School ist, traffen wir die andere Austauschgruppe aus Deutschland und machten uns auf den Weg zur Schule. Wir bekamen alle dunkelgruene Schulpantoffeln ausgeliehen und ich, mit meinen etwas kleineren Fuessen war schon oft fast dabei, mich auf den Boden zu legen oder die Schuhe ausversehen beim Laufen durch den halben Gang zu kicken. In der Schule gab es eine Empfangszeremonie, bei der sich das Teletta-Gross-Gymnasium, Kitazono und wir uns gegenseitig auf deutsch und japanisch in der Anwesenheit aller Schueler, die deutsch lernen, vorstellten (mein japanisch war uebrigens ausgezeichnet... nicht). Abends ging es dann zu unseren Gastfamilien, wo mich meine Gastmutter superlieb empfing. Vater und Bruber kamen erst um 10 von der Arbeit bzw. Abendschule. Ich bekam Handtuecher und ein parr kleinere Geschenke, wobei ich ihnen ueberhaupt nichts uebergeben konnte:( Nach der Nacht, die ich im quietschenden und knarzenden Bett meiner Austauschschuelerin verbringen durfte, waehrend sie bei ihren Eltern schlief, ging es am Morgen in die Schule. Uns Auslaendern wurden viele neugierige Blicke zugeworfen und die mutigsten Schueler begruessten uns mit einem Halro. Als der Unterricht begann, bemerkte ich schon nach kurzer Zeit, dass ein paar der Schueler mit dem Kopf auf den Tischen lagen und doesten. Auch ich war bei dem unverstaendlichen japanisch kurz vorm Einnicken. Nicht nur die Koepfe, auch die ganzen Handys der Schueler liegen auf den Tischen, was bei uns ja unvorstellbar waere. Nach Japanisch und Politik hatten wir Musik, wo wir eine langhalsige Dreisaitengitarre, deren Namen nicht nur Janica vergessen hat, ausprobieren durften und Heidenroesslein sangen. Nach dem Mittagessen in der Mensa, in der ich mit den Freundinnen meiner Austauschschuelerin an einem Tisch sass, die mir sehr viele Fragen stellten und sonst sehr viel auf japanisch schnatterten, ging ich mit zwei Japanerinnen und den andern Maedels vom Freihof in Ikebukoro shoppen. Kennt ihr Totoro oder Kikis kleiner Lieferservies? ...es gab einen unglaublich suessen Laden mit Artikeln ueber die beiden japanischen Zeichentrickfilme. Wir waren anschliessend, alle Austauschschuelerinnen mit Partnern, in japanischen Fotoshopkabinen, wo wir alle riesen Barbieaugen und superglatte Haut bekamen.Nach diesem Erlebnis in sehr engen, lauten und mit fotogeshopten Models gepflasterten Waenden, gingen alle Austauschbeteiligten zum Goehteinstitut in Tokyo und stellten uns dort noch einmal vor. Wir werden bald mit diesem kleine Filme in kleinen Gruppen aus Japanern und Austauschschuelern ueber Japan drehen.Danach ging die Freihofgruppe mit ihren Austauschpartnern in ein ,,italienisches’’ Restaurante essen, dass uns Deutschen, die richtige italienische Kueche kennen, sehr...eingejapanischt vorkam. Naja, war trotzdem lecker und es gab, was unsere deutschen Herzen hoeher schlaen liess, Sprudel zu trinken. Jetzt kommen wir endlich zum heutigen Tag. Es ging los mit Sport. Wir bekamen von unseren Austauschschuelern Schulsportkleidung und spielten Fussball. Anschliessend wurde mit tausend iPhones Fotos mit uns gemacht. Dann hatten wir Deutschunterricht bei dem freundlichen Duetschlehrer Herr Noto. In diesem Unterricht haben wir zur Abwechslung mal etwas verstanden. Nach dem letzten Spiel, dass wir bei ihm spielten, bekamen wir eine kleine Fuehrung im Viertel der Schule, bei der ich allerdings leider nur sehr wenig verstand, da neben uns eine Baustelle war... nun, die japanischen Ortsnamen und Jahreszahlen kann ich mir eh nicht merken. Meine Austauschschuelerin und ich gingen mit Franzi, Elena und zwei Freundinnen, die letztes Jahr auch in Deutschland zu Besuch waren, zu einem kleinen Stand, an dem wir einen Eisbecher mit Fruechtchen oben drauf aus Plastik herstellten. In japanischen Restaurantes gibt es von vielen Gerichten Plastikvorlagen im Schaufenster, damit man sehen kann, was man im Restaurante zu essen bekommt. Dann habe ich noch ein paar Suessigkeiten als Geschenke fuer meine Freunde in Deutschland gekauft. Kurz: Gruener-Tee Kit Kat(Matcha) und Erdbeer Kit Kat. Man hat in der Einkaufsstrasse viele verkleidete Japnaer gesehen, die sich Narben ins Gesicht geklebt haben oder Hassenohren fuer Halloween tragen. Am Abend habe ich dann bei meiner Familie ein sehr leckeres Abendessen gegessen. Es gab auch Matchaeis zum Nachtisch, was fast so aussieht wie ... also die Farbe ist sehr gewoehnungsgruen. Ausserdem sollen morgen unsere Koffer wieder kommen, wenn wir unsere Teller alle schoen brav leeressen... ich wage noch nicht zu glauben, dass wir die Koffer morgen wieder in die Arme schliessen duerfen... Mittlerweile haben wir uns ja an wenig Gepaeck gewoehnt. Also falls morgen, hier hat man auch samstags Schule, unsere Koffer in der Schule auftauchen sollten, denn dort sollen sie hingeliefert werden, waere die Wiedersehensfreude sehr gross. Abe rnicht zu viel Hoffnung machen! schoenes Halloween! Eure Valerie

2 Kommentare:

  1. Na ich drücke Euch die Daumen mit den Koffern!

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    1. Heute Morgen haben wir unsere Koffer in die Arme schliessen duerfen!! das Kofferselfie kann ich aber leider nicht hochladen...

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